Conzzeta 2012: Höherer Umsatz, tieferer Reingewinn

Conzzeta-CEO Robert Suter.

Zürich – Conzzeta sieht in den Jahresresultaten 2012 eine Widerspiegelung der Einflüsse der Schuldenkrise. Der Umsatz wuchs zwar im Vergleich zum Vorjahr. Der EBIT schrumpfte jedoch um einen Zehntel, was teilweise durch einen einmaligen Sondereffekt zu begründen sei. Auf der untersten Zeile der Erfolgsrechnung blieb entsprechend ein deutlich tieferer Reingewinn als im Vorjahr. Conzzeta will auch im laufenden Jahr vorsichtig agieren und sich gegen allfällige Einbrüche absichern.

Der gruppenweite Nettoumsatz stieg im Berichtsjahr um 3,0% auf 1,16 Mrd CHF. Der EBIT ging auf 55,3 Mio CHF zurück, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang von 10,6% entspricht. Belastet wurde das operative Ergebnis durch Restrukturierungskosten im Bereich Systeme für Glasbearbeitung und eine einmaligen Zuweisung an die Pensionskassen von 12,7 Mio CHF, welche im Rahmen des letztjährigen Jubiläum beschlossen wurde. «Ich bin unzufrieden mit dem absoluten Ergebnis, aber zufrieden mit der Leistungssteigerung des Konzerns», lässt sich Conzzeta-CEO Robert Suter im Geschäftsbericht zitieren.

Gewinn sinkt um 11 %
Unter dem Strich resultiert ein Gewinn von 46,3 Mio CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 11,0% entspricht. Das Unternehmen schlägt für das Jahr 2012 eine Dividende von 40,00 CHF je Inhaberaktie und 8,00 CHF je Namenaktie vor. Im Vorjahr fiel die Dividende aufgrund einer Jubiläumsausschüttung deutlich höher aus.

Mammut und Bystronic stark
Im grössten Bereich Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic) wuchs der Umsatz im Berichtsjahr um 5,5% auf 531 Mio CHF. Im zweitgrössten Bereich Sportartikel (Mammut) wurde gar ein Umsatzwachstum rund 10% auf 233 Mio verzeichnet. Diese Bereiche hätten erfreulicherweise ihre Stellung ausgebaut, schreibt Conzzeta.

Automationssysteme mit Einbruch
Das Anlagengeschäft machte dem Mischkonzern indes einen Strich durch die Rechnung. Bei den Automationssystemen, die einen Umsatzrückgang von gut 20% erlebten, entstanden auf bestehenden Aufträgen hohe Zusatzkosten, was den Geschäftsbereich stark belastet habe. Im Bereich Glasbearbeitung (Bystronic glass) belasteten Restrukturierungskosten das Ergebnis. Ausserdem stehe dieser Bereich vor der Aufgabe, in den aufstrebenden Märkten Marktanteile zu gewinnen, schreibt das Unternehmen im Geschäftsbericht.

Während die Bereiche Schaumstoffe und grafische Beschichtungen um 4,2% und 4,7% zulegten, sanken die Erträge der Tochter Plazza Immobilien um 5,3%.

Europa schwächelt – Asien und Nordamerika treiben
In den Euro-Ländern seien die Umsätze leicht gesunken, dafür die Märkte in Asien und Nordamerika ausgebaut worden. «Das Geschäftsjahr 2012 zeigte erneut, wie sehr die Schuldenkrise das wirtschaftliche Klima in den Euro-Staaten prägt. Während sich Nordamerika und Asien weiter erholten und Wachstum verzeichneten, hielt die Unsicherheit in der Euro-Zone an», schreibt Conzzeta zur Marktentwicklung.

Mit Vorsicht in die Zukunft
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Conzzeta mit einem schwierigen Marktumfeld. Die ungelösten Währungs- und Finanzkrisen sowie zunehmende politische Unsicherheiten dürften das Geschäftsjahr nach Einschätzung von Conzzeta prägen. «Wie im vergangenen Jahr ist Conzzeta für die Märkte in Asien zuversichtlicher als für Europa», schreibt das Unternehmen zur erwarteten Entwicklung der verschiedenen Regionen.

Flexibilität gewährleisten
Diese Entwicklung bringt auch Herausforderungen für die fernere Zukunft. Conzzeta richtet sich auf ein unsicheres Umfeld ein. «Als europalastiges Unternehmen mit einer relativ hohen Kostenbasis können wir nur mit Erfindergeist, Qualität und Zuverlässigkeit erfolgreich sein», heisst es im Geschäftsbericht. Entsprechend will sich das Unternehmen flexibel aufstellen und die Kosten niedrig halten, um schnell auf Einbrüche reagieren zu können. (awp/mc/pg)

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