Schweiz engagiert sich im UNO-Jahr der Zusammenarbeit im Wasserbereich

Schweiz engagiert sich im UNO-Jahr der Zusammenarbeit im Wasserbereich

Bern – Die UNO hat das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser erklärt. Die Schweiz wird sich in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten engagieren. Den Auftakt bildet die Veranstaltung «Wasser überwindet Grenzen», die anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2013 in Bern stattfindet. Sie wird durch Ständeratspräsident Filippo Lombardi eröffnet.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wollen gemeinsam auf das Internationale Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser aufmerksam machen und mit verschiedenen Aktivitäten die dahinter stehenden Zusammenhänge aufzeigen.

Treffen der Akteure der Wasserwirtschaft in Bern
Den Auftakt bildet der Weltwassertag vom 22. März 2013. Wasser-Agenda 21, ein Zusammenschluss bedeutender Akteure der Schweizer Wasserwirtschaft, und das BAFU organisieren aus diesem Anlass in Bern eine Tagung unter dem Titel «Wasser überwindet Grenzen». Ständeratspräsident Filippo Lombardi wird über die Entwicklung des kürzlich revidierten Gewässerschutzgesetzes und die Bedeutung der Wasserakteure bei der Energiestrategie sprechen. Der St. Galler Regierungsrat Willi Haag wird seine Erfahrungen bei der Internationalen Kooperation zum Hochwasserschutz am Alpenrhein und bei der Linth-Sanierung weitergeben.

Wasser verbindet
Mit einem blauen «&»-Signet hat die DEZA ein Symbol kreiert, das für internationale Zusammenarbeit im Wassersektor, für Engagement und für Solidarität steht. Es soll zeigen, dass Wasser Menschen nicht trennt, sondern verbindet.

Die internationale Gemeinschaft, die Schweiz eingeschlossen, unternimmt bereits grosse Anstrengungen zur Lösung der globalen Wasserprobleme. Nötig ist aber auch das Engagement von Gemeinden, Wasserwerken, Firmen, Kunstschaffenden, Unternehmer/innen und Forschenden. In einer Broschüre mit dem Titel «Join the movement» stellt die DEZA Plattformen vor, die zur Lösung von Wasserproblemen in Entwicklungsländern beitragen:

  • Die Swiss Water Partnership – das Netzwerk für Fachleute und Interessierte;
  • Solidarit’eau Suisse: Hier unterstützen Schweizer Wasserversorgungen und Gemeinden Wasserprojekte in Entwicklungsländern. Bereits tragen 67 Gemeinden das Solidarit’eau Suisse-Label;
  • CEWAS, das «Centre for Water Management Services», unterstützt junge Menschen mit Unternehmergeist und Motivation, die einen Beitrag zur Lösung der Probleme im Bereich Wasser und Siedlungshygiene leisten wollen;
  • Die Swiss BlueTec Bridge hilft KMUs, Technologien zur Wasseraufbereitung für die Entwicklungszusammenarbeit nutzbar zu machen.

Wasserkompass für Gemeinden
Auch in der Schweiz braucht es Anstrengungen, um das Wasser nachhaltig zu nutzen. Viele Gemeinden stehen bei der Bewirtschaftung der verschiedenen Wasserbereiche vor neuen, komplexen Aufgaben. Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Hochwasserschutz, Renaturierungen, Wasserkraftnutzung, Landwirtschaft: Alle diese Ansprüche und Interessen sind mit einer integralen Bewirtschaftung des Wassers in seinem Einzugsgebiet unter einen Hut zu bringen.

Ein so genannter Wasserkompass für die Gemeinden soll bei dieser Herausforderung Orientierung geben. Er regt an, wann sich eine Gemeinde Gedanken zu einer Kooperation machen soll, in welchen Fällen sich eine Zusammenarbeit lohnt und wie man dabei vorgehen kann. In sieben Schritten führt der Kompass von der Idee einer Zusammenarbeit im Wasserbereich über sämtliche Abklärungen bis hin zum Entscheid, ob die Kooperation umgesetzt wird oder nicht.

Initiiert durch das BAFU haben Expertinnen und Experten der Schweizer Wasserwirtschaft ihr Wissen und ihre Erfahrung zusammengetragen und im Wasserkompass gebündelt. Dieser steht allen Gemeinden in der Schweiz auf Deutsch, Französisch und Italienisch kostenlos zur Verfügung und kann in gedruckter Form bezogen werden oder ist als PDF im Internet erhältlich.  (BAFU/mc/pg)

Wasser überwindet Grenzen
Von der Quelle bis zum Meer fliesst das Wasser durch Gemeinden, Kantone und Staaten. Auf diesem Weg nutzt es der Mensch auf vielfältige Weise, er schützt es vor Beeinträchtigungen und sich selbst vor Gefahren des Wassers. Für eine Bündelung der unterschiedlichen Interessen und Ansprüche muss das Wasser in seinem Einzugsgebiet koordiniert bewirtschaftet werden. Dies macht eine Zusammenarbeit über politische und administrative Grenzen hinweg notwendig.

Die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser ist eine der grössten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Weltweit haben heute 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,5 Milliarden keine oder ungenügende sanitäre Anlagen. Mehr als 80% der Abwässer gelangen unbehandelt in Gewässer. Bereits 2025 wird mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen mit Wasserknappheit leben. Die wachsende Weltbevölkerung, der zunehmende Konsum und der Klimawandel werden diesen Missstand noch verschärfen.

 

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