US-Schluss: Dow bricht längste Gewinnserie seit 1996 ab

US-Schluss: Dow bricht längste Gewinnserie seit 1996 ab

New York – Nach schwachen Signalen vom Kaufverhalten der US-Verbraucher hat der Dow Jones Industrial am Freitag seine längste Gewinnserie seit 1996 beendet. In den ersten Minuten verfehlte der US-Leitindex ein weiteres Rekordhoch knapp, um dann letztlich mit minus 0,17 Prozent bei 14.514,11 Punkten aus dem Handel zu gehen. Die Wochenbilanz war jedoch mit plus 0,81 Prozent zum vierten Mal in Folge positiv.

Dem marktbreiten S&P-500-Index gelang zwar zwischenzeitlich ein neuer Höchststand seit Oktober 2007, letztlich ging es aber auch für ihn um 0,16 Prozent auf 1.560,70 Punkte nach unten. An der technologielastigen Nasdaq Börse gab der Composite-Index auf dem höchsten Niveau seit November 2000 um 0,30 Prozent nach auf 3.249,07 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,28 Prozent auf 2.799,41 Punkte. Die Nasdaq-Indizes traten auf Wochensicht auf der Stelle.

Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima trübte sich im März überraschend ein anstatt wie erwartet leicht zu steigen. Zudem ging der Empire-State-Index, Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York, überraschend deutlich zurück.

Schwächster Wert im Dow waren JPMorgan mit minus 1,92 Prozent. Im Skandal um fehlgeschlagene Spekulationen in Milliardenhöhe gerät die US-Grossbank unter massiven politischen Druck. Das Institut habe bei den im vergangenen Jahr aufgeflogenen Zockereien einer Londoner Abteilung Risiken ignoriert, Verluste vertuscht, die Aufsicht getäuscht und die Öffentlichkeit in die Irre geführt, heisst es in einem in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht des US-Senats. Die Fehlspekulationen rissen bei der grössten US-Bank im vergangenen Jahr ein Loch von 6,2 Milliarden Dollar in die Bilanz. Zudem zeigte die US-Notenbank Fed JPMorgan wie auch Goldman Sachs im zweiten Teil des jährlichen Banken-Stresstests die gelbe Karte.

Dagegen darf sich die Bank of America – neben der Citigroup eines der beiden grossen Sorgenkinder der US-Finanzbranche – nun als Gewinner des diesjährigen Tests fühlen. Die Bank will nun eigene Papiere im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar zurückkaufen. Ein bisschen Normalität kehrt auch bei der Citigroup wieder ein. Aktien der Bank of America kletterten mit plus 3,80 Prozent an die Dow-Spitze, Citi-Aktien sanken derweil abseits des Index um 0,42 Prozent.

Apple-Aktien , die in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit Anfang 2012 zurückgefallen waren und sich seither an einer Stabilisierung versuchen, sprangen um 2,58 Prozent an. Sie trotzten damit der gross angelegten Show, mit der Samsung mit seinem Smartphone-Flaggschiff Galaxy S4 die Jagd aufs iPhone eröffnet hatte.

Das neue Smartphone besticht weniger durch grossartige Designänderungen oder massiv verbesserte Hardware. Vielmehr machen neue Software-Funktionen das Galaxy S4 zum ernstzunehmenden Rivalen für Apples iPhone genauso wie für alle anderen Smartphones. «Samsung scheint den Versuch zu unternehmen, die Konkurrenz allein durch die Anzahl der neuen Features erledigen zu wollen», sagte Jan Dawson, Analyst des Marktforschungsunternehmens Ovum. Das grosse Computerhandy wird Ende April auf den Markt kommen. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar