Schweizer Wirtschaft im 4. Quartal 2012 um 0,2 % gewachsen

Schweizer Wirtschaft im 4. Quartal 2012 um 0,2 % gewachsen
(Foto: Minerva Studio - Fotolia.com)

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Bern – Im 4. Quartal 2012 hat das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz gegenüber dem 3. Quartal um 0,2% zugenommen. Verglichen mit dem 4. Quartal 2011 resultierte ein BIP-Wachstum von 1,4%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilt. Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Jahr 2012 eine erste, vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 1,0% zu konstanten Preisen des Vorjahres und von 1,1% zu laufenden Preisen.

Positiv zum BIP-Wachstum haben vorwiegend die Konsumausgaben der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors beigetragen. Die Ausgaben für den privaten Konsum erhöhten sich gegenüber dem Vorquartal um 1,1%. Dieses kräftige Wachstum ist hauptsächlich auf den Einfluss von zwei Rubriken zurückzuführen: Einerseits war die Zunahme der Gesundheitsausgaben im 4. Quartal sehr ausgeprägt, andererseits nahm die Rubrik Sonstiges, die zu zwei Dritteln aus Finanzdienstleistungen und Versicherungen besteht, überdurchschnittlich zu. Die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen stiegen ebenfalls kräftig um 1,1%.

Nur geringes Wachstum der Bauinvestitionen
Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen um 0,5% zu. Die Bauinvestitionen verzeichneten ein geringfügiges Wachstum von 0,1%. Die Ausrüstungsinvestitionen expandierten erstmals nach zwei negativen Quartalen wieder (+0,7%). Positive Wachstumsimpulse gingen insbesondere von den Rubriken EDV-Dienstleistungsinvestitionen und sonstiger Fahrzeugbau (Flugzeuge) aus.

Präzisionsinstrumente und Uhren stützen Warenexporte
Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) nahmen im 4. Quartal 2012 um 2,1% ab. Auch die bislang wachstumsstarke Rubrik der Chemikalien und verwandten Erzeugnisse verzeichnete einen Rückgang des Exportvolumens. Viele andere Rubriken setzten ihren rückläufigen oder stagnierenden Trend fort (z.B. die Exporte der Maschinen-, Metall- und Textilindustrien). Demgegenüber trugen die Exporte von Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie positiv zur Entwicklung der Warenexporte bei.

Die Warenimporte bildeten sich leicht zurück (-0,1%). Nur die Rubriken Chemikalien, Metalle und Fahrzeuge entwickelten sich – zum Teil jedoch nur leicht – positiv. Alle anderen Rubriken nahmen im Berichtsquartal ab.

Positive Tourismus-Entwicklung
Im Bereich des Dienstleistungsverkehrs nahmen die Exporte kräftig zu (+4,3%). Sowohl die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr (Tourismusexporte) als auch die anderen Dienstleistungsexporte entwickelten sich positiv. Starke Zuwächse verzeichneten auch die Importe (+6,9%), dank einer ausserordentlichen Zunahme der sonstigen Dienstleistungsimporte.

Zunahme der Wertschöpfung im Dienstleistungssektor
Auf der Produktionsseite wurde insbesondere für die Dienstleistungssektoren eine Zunahme der Wertschöpfung registriert. Einen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum lieferten die folgenden Produktionsbereiche: Handel, Verkehr, Information und Kommunikation, Erbringung von Finanzdienstleistungen, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die öffentliche Verwaltung. Demgegenüber ging die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Energie- und Wasserversorgung sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen zurück.

Der Deflator des BIP nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 0,2% zu, während der Konsumdeflator um 0,4% sank. Die Preise für Ausrüstungsgüter gingen erneut zurück, und zwar um 0,8%, die Baupreise legten dagegen um 0,2% zu. Im Aussenhandelssektor stiegen die Exportpreise um 2,4% und die Importpreise um 0,6%.

Erste provisorische Ergebnisse für das Jahr 2012
Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Jahr 2012 eine erste, vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 1,0% zu konstanten Preisen des Vorjahres und von 1,1% zu laufenden Preisen. Auf der Verwendungsseite des BIP lieferten die Ausgaben des privaten Konsums den grössten Wachstumsbeitrag zum BIP (1,5 Prozentpunkte). Der Staatskonsum sowie die Investitionen lieferten geringere, aber ebenfalls positive Wachstumsbeiträge. Die Handelsbilanz mit Waren und Dienstleistungen trug hingegen mit -0,7 Prozentpunkten negativ zum BIP-Wachstum bei. Auf der Produktionsseite des BIP wurde insbesondere für die folgenden Tätigkeitsbereiche eine Wertschöpfungszunahme registriert: Erbringung von Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Grundstück- und Wohnungswesen sowie Gesundheits- und Sozialwesen. (Seco/mc/pg)

 

 

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