BKB 2012: Gewinn steigt deutlich – Dividende unverändert

BKB 2012: Gewinn steigt deutlich – Dividende unverändert
Raiffeisen-VRP Guy Lachappelle.

BKB-Direktionspräsident Guy Lachappelle.

Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im Geschäftsjahr 2012 von einem markant verbesserten Handelserfolg profitiert und die Gewinnzahlen deutlich verbessert. Beeinflusst wurde das Konzernergebnis durch Sonderfaktoren wie Beteiligungsverkäufe, Wegfall von IT-Kosten und Rückstellungen für den ASE-Fall. Es soll eine unveränderte Dividende bezahlt werden. Ins laufende Jahr blickt das Management verhalten optimistisch.

Der Konzern (inkl. Stammkaus BKB und Bank Coop) steigerte den Betriebsertrag um 11% auf 695 Mio CHF. Dabei verminderte sich der Erfolg aus dem Zinsgeschäft um 0,8% auf 369 Mio und der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 0,3% auf 183 Mio CHF. Dagegen stieg der Handelserfolg um markante 90% auf 124 Mio und der übrige ordentliche Erfolg erhöhte sich auf 19,0 Mio von knapp 5 Mio im Vorjahr.

Den höheren Erträgen stand ein um 4,0% auf 319 Mio CHF gesunkener Aufwand gegenüber. Dabei fiel ins Gewicht, dass die Kosten für die IT-Migration auf Avaloq wegfielen, die das Vorjahresergebnis belastet hatten. Die Cost-Income-Ratio I verbesserte sich auf 45,9% von 53,1%.

Rückstellungen für Fall ASE Investment
Unter den Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten verbuchte der Konzern 83,0 Mio nach 27,1 Mio CHF im Vorjahr. Darin enthalten sind Rückstellungen von rund 50 Mio CHF im Zusammenhang mit dem Fall ASE Investment. Dank des Verkaufs eines Bankgebäudes sowie dem Verkauf von Beteiligungen (u.a. Nationale Suisse) stieg der ausserordentliche Ertrag auf 29 Mio von 4,2 Mio CHF. Der Konzerngewinn nahm somit um knapp 24% auf 256 Mio CHF zu.

Wachstum von 2,4 % bei den Hypothekarforderungen
Die konsolidierte Bilanzsumme stieg um 0,9% auf 39,1 Mrd CHF. Bei den Hypothekarforderungen resultierte noch ein Wachstum von 2,4% auf 22,2 Mrd. Die Kundenvermögen verringerten sich um 0,8% auf 46,8 Mrd CHF. Die Abnahme resultiert aus Abflüssen von Passivgeldern einzelner Grosskunden sowie aus Depotbereinigungen bei den externen Vermögensverwaltern im Stammhaus. Dies konnte teilweise durch Spargeldzuflüsse von Privatkunden und eine positive Performance kompensiert werden. Insgesamt resultierte gemäss Mitteilung ein Nettoneugeldabfluss in der Höhe von 1,5 Mrd CHF.

Stammhaus mit 8 % höherem Betriebsertrag
Im Stammhaus BKB stieg der Betriebsertrag um 8% auf 446 Mio CHF. Ohne Wertanpassungen bei den Partizipationsscheinen im Eigenbestand wäre dieser gemäss Mitteilung bedeutend höher ausgefallen. Der Handelserfolg nahm dabei um 87% auf 98,7 Mio zu, dagegen sank der Zinserflog um 1,2% auf 214 Mio und der Kommissionserfolg um 2,5% auf 114 Mio CHF.

Der Geschäftsaufwand verringerte sich um 0,7% auf knapp 190 Mio CHF. Es resultierte ein um 15% auf 257 Mio CHF gestiegener Bruttogewinn. Unter dem Strich verdiente das Stammhaus mit rund 81 Mio CHF 1,3% mehr als im Vorjahr.

Die Bilanzsumme nahm um 1,6% auf 25 Mrd ab. Die Kundenausleihungen erhöhten sich lediglich um 0,1% auf 13 Mrd. Bei den Hypothekarforderungen legte die Bank um 2,0% auf 9,7 Mrd zu. Um 6,1% auf 13,4 Mrd CHF nahmen die Kundengelder ab. Per Ende Jahr verwaltete das Institut Kundenvermögen von 29,1 Mrd (-3%). Im ersten Halbjahr habe die Reduktion der Sichtgelder einzelner Institutioneller und öffentlich-rechtlicher Grosskunden zu einem Netto-Neugeldabfluss von 2,7 Mrd geführt, heisst es weiter. Im zweiten Semester seien dann wieder netto 1,0 Mrd neue Kundengelder zugeflossen.

Keine Rückstellungen für US-Steuerstreit
Im Streit mit den US-Behörden hat die BKB weiterhin keine Rückstellungen gebildet. Zum heutigen Zeitpunkt lasse sich nicht beurteilen, ob, wann und gegebenenfalls in welcher Höhe finanzielle Leistungen der BKB in diesem Zusammenhang anfallen würden, schreibt die Bank.

Aussichten «verhalten positiv»
Die Aussichten für das laufende Jahr sieht die BKB in Anbetracht der «beträchtlichen Unsicherheiten» als «verhalten positiv» an. Vor dem Hintergrund zunehmender Regulierungsbestrebungen, dem Bankgeheimnis- und Steuerkonflikt sowie einem rekordtiefen Zinsniveau verändere sich die Schweizer Finanzbranche rasant, was eine verlässliche Einschätzung zur Entwicklung des Geschäftsergebnisses für 2013 erschwere, so die BKB. (awp/mc/pg)

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