Egon Zehnder 2012: Honorarvolumen um 1% auf 591,4 Mio CHF gesteigert
Damien O’Brien, CEO und VRP Egon Zehnder International.
Zürich – Egon Zehnder International (EZI) hat im vergangenen Jahr seine Marktposition weiter gestärkt. Das Honorarvolumen hat das auf Executive Search und auf Beratung von Führungsgremien spezialisierte Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr 2012 um 1,0% auf 591,4 Mio CHF gesteigert. In Euro gerechnet hätte das Wachstum 3,3% betragen.
Die Führung des partnerschaftlich organisierten Unternehmens zeigte sich am Montag in Zürich vor Pressevertretern zufrieden. «Wir haben uns angesichts der Märkte gut geschlagen», kommentierte der Geschäftsführende Partner, Frank Heckner, das bereits im Oktober 2012 zu Ende gegangene Geschäftsjahr.
Expansionskurs wird fortgesetzt
Trotz schwierigem Markumfeld v.a. in Europa hat EZI die Expansion weiter vorangetrieben. Innert Jahresfrist wurden 39 neue Berater rekrutiert und eine neue Niederlassung in Bratislava eröffnet. Das Unternehmen operiere neu von 66 Niederlassungen in 40 Ländern aus. Für das laufende Jahr sollen zusätzliche Büros in Schweden und in Thailand in Betrieb genommen werden, so die Führungscrew von EZI.
Den Löwenanteil des Umsatzes generierte nach wie vor der der Bereich Executive Search mit 77%. Die Geschäftsbereiche Leadership Strategy Services (inkl. Management Appraisal und Talent Management) und Board Consulting steuerten 12% bzw. 7% zum Umsatz bei. Dieses Bild dürfte sich gemäss EZI über die nächsten Jahre nur unwesentlich ändern. Zwar würden die Bereiche Leadership Strategy Services, Board Consulting und Other zusammengenommen über die Zeit wohl etwas an Bedeutung gewinnen, Schwerpunkt bleibe aber Executive Search.
Die wichtigsten Kundengruppen bleiben die Industriebetriebe (27%), die Finanzdienstleister (20%) und die Konsumgüterbranche (19%). Nach Regionen betrachtet gab es nur minimale Verschiebungen: 51% (Vorjahr 54%) des Volumens fielen in Europa an, 29% (27%) in Nord- und Südamerika und die restlichen 20% (19%) in Asien und Australien.
Mit Blick auf das anstehende 50-jährige Firmenjubiläum hat sich EZI zudem einen neuen Marktauftritt verpasst. Die neue Corporate Identity soll die Markenmerkmale «professionell, präzise, klientenfokussiert, global, persönlich und lösungsorientiert» transportieren und wurde im Februar 2013 global eingeführt.
Annahme der Abzocker-Initiative als Wettbewerbsnachteil
Zum Schluss warnte Philippe Hertig eindringlich vor den Konsequenzen einer Annahme der Abzocker-Initiative. Sollte die Initiative an der Urne angenommen werden, bedeute dies einen klaren Wettbewerbsnachteil für den Standort Schweiz, gab sich Hertig am Montag vor Medienvertretern überzeugt. Er monierte insbesondere die zwingende Abstimmung an der Generalversammlung über die Saläre der Geschäftsleitung sowie das Verbot von Abgangsentschädigungen und Antrittsprämien.
Mit solchen Regelungen werde sich die Schweiz ins Abseits manövrieren und die Attraktivität der Schweiz für die oberste Führungskräfte massiv reduzieren. Zudem seien viele der Vorschläge in der Praxis nur schwer umzusetzen. Grosse Unternehmen, die nur noch einen geringen Umsatz in der Schweiz erwirtschafteten, könnten ihren Firmensitz daher längerfristig ins Ausland verschieben, warnte Hertig. (awp/mc/ps)