Bellevue Group im Jahr 2012 wieder mit Gewinn

Bellevue Group im Jahr 2012 wieder mit Gewinn

Urs Baumann, CEO Bellevue Group.

Küsnacht – Die Finanzgruppe Bellevue Group ist im Geschäftsjahr 2012 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Beide Geschäftseinheiten arbeiteten profitabel, der Gruppe flossen aber erneut Kundengelder ab. Damit die Gruppe Wachstumsgelegenheiten nutzen kann, beantragt sie den Aktionären eine Erhöhung des genehmigten Kapitals. «Die Bellevue Group hat 2012 in einem widrigen Umfeld eine zufriedenstellende operative Leistung erbracht», sagte CEO Urs Baumann in einer Medienmitteilung vom Montag. Dank einer rigorosen Kostendisziplin und eingeleiteten Massnahmen zur Profitabilitätssteigerung sei der Schritt zurück in die Gewinnzone geglückt.

Es sei gelungen, die wichtigste Ertragsquelle – den Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft – mit 37,7 Mio CHF konstant zu halten, schreibt das Unternehmen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft nahm dagegen um 12% auf 2,1 Mio ab. Der Handelserfolg belief sich auf 0,4 Mio und der übrige Erfolg auf 5,3 Mio verglichen mit -1,9 Mio respektive -9,8 Mio CHF im Vorjahr. Der Geschäftsertrag nahm somit um 62% auf 45,5 Mio CHF zu. Dem stand ein um 59% auf 38,3 Mio CHF gesunkener Geschäftsaufwand gegenüber. Dabei verminderte sich der Personalaufwand um 9% und der Sachaufwand um 15%. Die Cost/Income-Ratio (Aufwand-Ertrags-Verhältnis) verbesserte sich somit auf 86,9% (106,3%).

Erwarteter Gewinn
Vor Steuern verdiente die Gruppe 7,3 Mio CHF verglichen mit einem Verlust -64,8 Mio CHF im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 6,5 Mio CHF nach -64,7 Mio CHF im Vorjahr; im Januar 2013 hatte die Gruppe einen Gewinn nach Steuern im Bereich von 6 bis 7 Mio CHF in Aussicht gestellt. Beide Geschäftsbereiche arbeiteten wie von der Gruppe angekündigt profitabel. Die Bank am Bellevue verbuchte zwar einen Rückgang des Geschäftsertrags um 19% auf 18,5 Mio, doch konnte dieser Rückgang teilweise durch Kosteneinsparungen um 13% auf 18,1 Mio kompensiert werden. Daraus resultierte ein operativen Gewinn von 1,6 Mio CHF.

Beim Bellevue Asset Management erhöhte sich dagegen der operative Geschäftsertrag um 43% auf 24,4 Mio CHF. Der Geschäftsaufwand nahm dagegen um 8% auf 17,6 Mio ab, was zu einem operativen Gewinn von 6,9 Mio CHF führte. verbucht.

Leicht wachsende Kundenvermögen
Per Ende 2012 verwaltete die Gruppe Kundenvermögen von 3,61 Mrd CHF, verglichen mit 3,60 Mrd im Vorjahr. Die Entwicklung sei damit hinter den Erwartungen zurückgelegen, schreibt die Gruppe. Dieser flossen erneut Kundengeld von netto 674 Mio CHF ab, nachdem im Vorjahr Kundengelder in Höhe von 330 Mio CHF abgezogen hatten. Die Bilanzsumme belief sich per Ende Jahr auf 485,6 Mio CHF verglichen mit 452,0 Mio CHF per Ende 2011. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende 2,00 CHF vor. Im Vorjahr hatte Bellevue eine (verrechnungssteuerfreie) Barausschüttung von 2,13 CHF in Form einer Rückzahlung von Reserven aus Kapitaleinlagen und eine Dividende von 1,20 CHF pro Namenaktie bezahlt.

Marktumfeld bleibt herausfordernd
Die Bellevue Group gibt in der Medienmitteilung keinen konkreten Ausblick ab. Im gegenwärtigen Marktumfeld unmittelbare organische Wachstumschancen zu realisieren, bleibe für eine Finanzboutique mit originärer Aktien- und Kapitalmarktexpertise eine Herausforderung, schreibt die Bank. Im weiteren heisst es, dass Opportunitäten zur gezielten Erweiterung des bestehenden Geschäftsmodells sorgfältig geprüft würden. In diesem Zusammenhang wird die Schaffung von genehmigtem Kapital in Höhe von rund 15% des Aktienkapitals beantragt. Im Gegenzug werde das bedingte Kapital um die Hälfte reduziert. (awp/mc/upd/ps)

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