Smartphone gehört zum Alltag wie das Zähneputzen
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Zürich – Der Wecker klingelt – und der erste Gedanke gilt dem Kontakt zur Aussenwelt: So ergeht es 10 Prozent der Schweizer Smartphone-Besitzer, die noch im Bett vor dem Aufstehen ihr Smartphone das erste Mal zur Hand nehmen und ihre Nachrichten überprüfen oder sich über Aktualitäten informieren. Dies ist ein Ergebnis einer Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch unter mehr als 700 Schweizer Smartphone-Besitzern zwischen 15 und 74 Jahren.
Die frühmorgendliche Smartphone-Nutzung ist weit verbreitet. Insgesamt nehmen mehr als 50 Prozent der Smartphone-Besitzer ihr Mobiltelefon zur Hand und überprüfen Nachrichten oder Aktualitäten, noch bevor sie ihr Haus verlassen. Nebst den 10 Prozent, die das bereits im Bett tun, greifen 20 Prozent direkt nach dem Aufstehen zum Gerät; 21 Prozent tun es, während sie sich zu Hause für den Tag fertig machen. Weitere 18 Prozent schauen auf dem Weg zur Arbeit oder Ausbildungsstätte auf ihr Handy. Alles in allem ergibt das folgende Rechnung: Zwei Drittel der Smartphone-Nutzer sind über ihre Nachrichten informiert, bevor sie am Arbeitsplatz eintreffen. «Das Smartphone gehört mittlerweile zum Alltag wie das Zähneputzen», sagt Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch.
Die Verankerung im Alltag zeigt sich besonders bei den jüngeren Smartphone-Besitzern. Von den Befragten unter 30 Jahren schauen 19 Prozent noch im Bett auf ihr Smartphone; in der Altersgruppe ab 50 Jahren sinkt dieser Anteil auf gerade einmal 4 Prozent.
Intensive private Nutzung während der Arbeitszeit
Sind die Smartphone-Nutzer dann am Arbeitsplatz, überprüfen fast 60 Prozent von ihnen regelmässig, ob auf ihrem Smartphone private Nachrichten oder andere Neuigkeiten eingegangen sind. «Durch das Smartphone ist es noch einfacher geworden, bei der Arbeit private Dinge zu erledigen oder sich ständig mit Freunden auszutauschen», sagt Ralf Beyeler. Trotzdem überrascht es, wie oft die Schweizerinnen und Schweizer ihr Smartphone während der Arbeit für private Zwecke gebrauchen. Rund jeder Vierte nutzt sein Smartphone intensiv: 17 Prozent etwa jede Stunde, 9 Prozent alle zwei Stunden. 27 Prozent lassen sich weniger häufig durch private Nachrichten unterbrechen, und zwar «bloss» zwei oder drei Mal pro Tag.
Wenn das Smartphone zu Hause vergessen wird…
Trotz der teilweise intensiven Nutzung im normalen Arbeitsalltag verzweifelt die Mehrheit der Smartphone-Besitzer nicht, wenn sie ihren ständigen Begleiter einmal zu Hause vergessen. 54 Prozent sagen, es mache ihnen nichts aus, auch einmal ohne Smartphone unterwegs zu sein. 8 Prozent freuen sich sogar, dass sie nicht erreichbar sind. «Lange nicht alle sind Smartphone-Junkies», sagt Ralf Beyeler. Denn bloss 7 Prozent haben Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn sie das Smartphone zu Hause gelassen haben, und klein ist mit 15 Prozent auch der Anteil jener, die sofort umkehren und ihren Liebling holen.
Ständige Erreichbarkeit
Auch wenn es also für die Mehrheit kein Problem darstellt, das Smartphone einmal zu vergessen – absichtlich auf den treuen Begleiter verzichten möchte nur eine Minderheit. Dies zeigen die Antworten auf die Frage, ob man im letzten Monat das Smartphone tagsüber absichtlich länger als zwei Stunden abgeschaltet habe, abgesehen von äusseren Umständen wie einer Flugzeugreise, Veranstaltungen oder Meetings. Bloss 39 Prozent sagten «Ja». Für die übrigen 61 Prozent ist klar: Sie haben ein Smartphone, um wirklich ständig erreichbar zu sein. (comparis.ch/mc/pg)