Stadler gewinnt S-Bahn-Auftrag in Moskau
Stadler-CEO Peter Spuhler.
Bussnang – Stadler Rail hat eine Ausschreibung des Russischen Bahnbetreibers Aeroexpress für die Lieferung von 24 Doppelstocktriebzügen gewonnen. Diese Züge werden auf den S-Bahn-Linien zwischen dem Moskauer Stadtzentrum und den drei Flughäfen eingesetzt. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 350 Mio EUR (rund 430 Mio CHF) und wird teilweise im neuen Stadler-Werk in Minsk und teilweise in der Schweiz abgewickelt. Das Werk in Minsk befindet sich derzeit im Bau und wird im Herbst 2013 in Betrieb genommen. Der Auftrag beinhaltet auch eine Option für 13 weitere Züge.
Aeroexpress bestellt bei Stadler 16 vierteilige und 8 sechsteilige Doppelstocktriebzüge, die bis Ende 2016 ausgeliefert werden. Peter Spuhler, Inhaber und CEO der Stadler Rail Group freut sich sehr über den Auftrag: „Dieser zweite Auftrag aus Russland stellt für uns einen bedeutenden Meilenstein dar. Nach einem ersten Auftrag des Russischen Schienenfahrzeugherstellers Transmash Holding, den wir vor eineinhalb Jahren gewannen, ist dies Bestellung für Stadler ein Durchbruch im Russischen Markt.“
Gewaltige Dimensionen
Die Basis für die neuen Züge stellt der bewährte Stadler-KISS dar. Die russischen Masse unterscheiden sich indes deutlich von den bisher produzierten KISS-Fahrzeugen: Die Spurweite beträgt 1‘520 mm (im Vergleich zu 1‘435 mm im westlichen Europa). Während im westlichen Europa die Züge üblicherweise eine Breite von 2‘800 mm haben, sind die neuen Doppelstöcker 3‘400 mm breit. Mit einer Höhe von 5‘240 mm (im Vergleich zu 4‘500 mm im Westen) weisen die Fahrzeuge wesentlich grössere Dimensionen auf.
Die Züge sind ausgelegt auf die speziellen russischen Klimabedingungen von -50 Grad bis +40 Grad und basieren in diesem Bereich auf den für Finnland, Norwegen, Estland und Weissrussland gelieferten FLIRT-Fahrzeugen. Die Züge werden eine Geschwindigkeit von 160 km/h aufweisen und über komfortable und helle Innenräume in zwei Klassen verfügen (Business- und Economie-Klasse). Der Wagenkasten wird in Aluminium-Leichtbauweise erstellt, wodurch die Fahrzeuge im Vergleich zu klassischen Stahl-Wagenkasten wesentlich leichter sind. Die Gewichtsreduktion bedeutet für den Bahnbetreiber markante Energieeinsparungen im täglichen Betrieb. (Stadler Rail/mc/ps)