Helsana steigert Gewinn 2012 dank gutem Anlageergebnis
Daniel Schmutz, CEO Helsana. (Bild: Helsana)
Zürich – Der Krankenversicherer Helsana hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr um rund einen Drittel auf 250 Mio CHF gesteigert. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Gewinne aus den Kapitalanlagen der grössten Schweizer Krankenkasse. 2012 sei in jeder Hinsicht ein erfolgreiches Jahr gewesen, sagte Helsana-Chef Daniel Schmutz am Mittwoch vor den Medien. Es stand im Zeichen der Konsolidierung, «nachdem 2010 eine neue Crew das in Schieflage gekommene Schiff wieder auf Kurs gebracht hat», sagte Verwaltungsratspräsident Thomas Szucs.
Die Rendite aus den Anlagen stieg von 2,3% im Vorjahr auf 8,6%. Das nichtversicherungstechnische Ergebnis fiel 2012 mit 146 Mio CHF gegenüber 51 Mio im Vorjahr denn auch deutlich besser aus. Dies sei «weder geplant noch erwartet» gewesen, sagte Finanzchef Rudolf Bruder. Demgegenüber war das versicherungstechnische Ergebnis mit 151 Mio CHF gegenüber 166 Mio im Vorjahr leicht schlechter. Wohl konnten die Prämieneinnahmen um 1,2% auf 5,69 Mrd gesteigert werden. Die Versicherungsleistungen nahmen aber ebenfalls leicht um 0,4% auf 5,10 Mrd zu.
Combined Ratio im gesunden Bereich
Die Helsana zeigte sich aber gleichwohl sehr zufrieden mit dem versicherungstechnischen Ergebnis. 2010 hatte noch ein Verlust von 9 Mio CHF resultiert. Bei 97,4% (VJ 97%) und damit im gesunden Bereich liegt die für Versicherer massgebende Combined Ratio, also das Verhältnis von Versicherungs- und Betriebsaufwand zu den Prämien.
Durch das gute Jahresergebnis steigt das Eigenkapital um 24,1% auf 1,28 Mrd CHF und die Rückstellungen klettern um 9,6% auf 4,31 Mrd. Angesichts der starken Kapitalisierung will Helsana bei einzelnen Versicherungsmodellen Prämien einreichen, die nicht kostendeckend sind, wie der Finanzchef sagte. Es sei jedoch die Frage, wie das Bundesamt für Gesundheit reagiert. Nichtkostendeckende Prämien sind gesetzlich nicht vorgesehen.
Moderater Prämienanstieg erwartet
Für 2014 stellt die Versicherung einen moderaten Prämienanstieg in der Grundversicherung in Aussicht. «Wir erwarten eine nächste, dritte moderate Prämienrunde in Folge», sagte CEO Schmutz. Dabei werde es sehr starke regionale Unterschiede geben. Die Prämien für Spitalzusatzversicherungen will Helsana dauerhaft senken.
In der Grundversicherung rechnet Schmutz auch mittelfristig mit einer anhaltend «moderaten» Prämienentwicklung. Ab diesem Jahr sieht Helsana auch keine Sondereffekte in dieser Sparte mehr, nachdem 2011 infolge von Verordnungsänderungen – vor allem bei Medikamenten – ein unterdurchschnittlicher Kostenanstieg zu verzeichnen war und 2012 die Leistungskosten wieder angestiegen waren. So rechnet das Helsana-Management ab diesem Jahr mit einer Leistungskostenentwicklung von rund 3% und damit am unteren Ende des langjährigen Mittels von ca. 4%. «Die Prämien folgen den Leistungskosten», sagte CEO Schmutz auf die Frage nach der voraussichtlichen Prämiensteigerung im kommenden Jahr.
1,88 Millionen Versicherte
Der Kundenbestand blieb stabil. Die Zahl der Grundversicherten stieg leicht um 5’800 auf knapp 1,18 Millionen. Insgesamt versicherte die Helsana-Gruppe 2012 rund 1,88 Millionen Menschen (1,87 Mio). Zur Gruppe, die rund 3100 Mitarbeitende beschäftigt, gehören Helsana, Progrès, Sansan, Avanex und Maxi.ch. (awp/mc/upd/ps)