Bundesrätin Widmer-Schlumpf: «Gleiche Spielregel für alle Länder»
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Vorsteherin EFD. (Foto: admin.ch)
Zürich – Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf erwartet mehr Druck auf die Schweizer Firmensteuern und schlägt ein neues Rahmenabkommen vor. «Wir verlangen, dass für alle Länder die gleichen Spielregeln gelten», fordert die Bundesrätin in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Ausgabe 27. Januar).
Weil die Schweiz erstmals an zu einem G-20-Treffen eingeladen wird, will Widmer-Schlumpf die Bereitschaft der Schweiz zur Anpassung gewisser Steuerpraktiken beim der Unternehmensbesteuerung aufzeigen. Im Gegenzug verlange der Bundesrat aber, dass die Besteuerung in anderen Länder ebenfalls unter die Lupe genommen wird, denn: «Es gibt viele sehr kreative Steuersysteme.»
«Drohungen» nicht zielführend
Von schwarzen Listen hält Widmer-Schlupf nichts und hält Äusserungen darüber für «Drohungen», die nicht zielführend seien. Der Bundesrat mache weiter wie bisher und werde EU-Steuerkommissar Semeta ein «Rahmenabkommen für die Quellenbesteuerung im europäischen Raum vorschlagen». Darüber habe sie am WEF in Davos bereits mit EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier diskutiert.
«Die unterschiedliche Besteuerung der Erträge aus dem In- und Ausland müssen wir abschaffen und darum bei den Domizil- und den gemischten Gesellschaften Anpassungen vornehmen. Das ist auch im Sinn der Schweizer Unternehmen, welche die vollen Steuersätze zahlen», sagt die Bundesrätin.
FATCA auf Anfang 2014 in Kraft setzen
Ebenfalls wichtig für den Schweizer Wirtschaftsstandort ist das FATCA-Abkommen mit den USA. Es werde aber erst umgesetzt, wenn sich die Grundzüge einer Lösung für den Bankenplatz abzeichnen, sagt Widmer-Schlumpf. «Ich hoffe, dass wir FATCA auf Anfang 2014 in Kraft setzen können.» (awp/mc/ps)