Warren Buffett investiert in Solarbranche
Starinvestor Warren Buffett.
San Jose – US-Investor Warren Buffett setzt auf Solarenergie: Über seinen Energieversorger MidAmerican investiert er kräftig in erneuerbare Energien. Nun hat er das nach eigenen Angaben weltgrösste Solarprojekt im Antelope Valley in Kalifornien übernommen. Für die Anlagen zahlt die Gesellschaft am Ende bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro) an den Entwickler SunPower.
«Die Projekte im Antelope Valley markieren einen historischen Meilenstein in der Energiebranche», sagte SunPower-Chef Howard Wenger am Mittwoch (Ortszeit) in Kalifornien. SunPower, eine Beteiligung des französischen Ölkonzerns Total, hatte vor vier Jahren mit der Planung begonnen; im ersten Quartal soll der Spatenstich erfolgen. Wenn alle Solaranlagen wie geplant Ende 2015 stehen, werden sie 579 Megawatt an Strom liefern – so viel wie ein grosses Kohle- oder Gaskraftwerk.
«Das Orakel von Omaha»
Die Energiefirma MidAmerican gehört zu Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway. Mit rund 80 eigenen Tochterfirmen sowie Beteiligungen an Grosskonzernen gehört Berkshire Hathaway zu den Schwergewichten in der Wirtschaftswelt. Der 82-Jährige Buffett ist Gründer, Hauptaktionär und Chef in einem. Sein Riecher fürs Geldverdienen hat ihm den Spitznamen «Orakel von Omaha» eingebracht.
USA bieten gute Voraussetzungen für erneuerbare Energien
Buffetts MidAmerican setzt neben den Klassikern Kohle und Gas in einer eigenen Sparte verstärkt auf erneuerbare Energien. Neben Sonne sind dies auch Wind, Wasser und Erdwärme. Die USA mit ihren weiten, vielerorts dünn besiedelten Landschaften sowie ihren grossen Flüssen bieten dafür beste Voraussetzungen.
Drittes Investment in Solar in kurzer Zeit
MidAmerican hatte bereits vor einem guten Jahr für einen Milliardenbetrag das Solarprojekt Topaz mit 550 Megawatt angepeilter Leistung übernommen. Auch diese Anlage, die derzeit gebaut wird, liegt im Sonnenstaat Kalifornien. Überdies ist MidAmerican an einem 290-Megawatt-Solarprojekt in Arizona beteiligt.
Solar-Anbieter mit dem Rücken zur Wand
Die Gelegenheit scheint günstig: Die Preise für Solaranlagen sind kräftig gefallen, seitdem die Chinesen mit Billigangeboten auf den Markt gedrängt sind. Viele etablierte Solaranbieter stehen mit dem Rücken zur Wand, wenn sie nicht schon pleitegegangen sind. Auch in Deutschland sind Arbeitsplätze verloren gegangen. Zu allem Überfluss sind staatliche Förderprogramme für Sonnenstrom geschrumpft oder ganz ausgelaufen.
Warren Buffett scheint sich aber keine Sorgen um seine Gewinne machen zu müssen: Den Sonnenstrom aus dem Antelope Valley nimmt der lokale Energieversorger Southern California Edison ab. Es gibt entsprechende langlaufende Verträge. Der Bundesstaat Kalifornien ist Vorreiter in Sachen Klima- und Umweltschutz in den USA. (awp/mc/pg)