Chinas Exporte wachsen deutlich langsamer als erwartet
Peking – Chinas Exporte sind im November mit 2,9 Prozent deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Die Importe blieben im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar unverändert, wie die staatliche Zollverwaltung am Montag in Peking berichtete. Ursache ist vor allem die schlechte Nachfrage für Waren «Made in China» durch die krisengebeutelten Europäer. Der Handel mit Europa, Chinas grösstem Handelspartner, fiel seit Jahresanfang um 4,1 Prozent.
Die niedrigen Monatszahlen enttäuschten, weil die Ausfuhren im Oktober noch um 11,6 Prozent zugelegt hatten und für November eigentlich neun Prozent Zuwachs vorhergesagt worden waren. Der Aussenhandel stieg von Januar bis November nur um 5,8 Prozent und liegt damit weit unter dem Ziel der Regierung von zehn Prozent.
Industrieproduktion wächst stärker als vorhergesagt
Die unerwartet schlechte Aussenhandelsentwicklung lässt auf Unsicherheiten für die konjunkturelle Erholung in China schliessen und wirft einen Schatten auf jüngste positive Daten. So war am Sonntag berichtet worden, dass die Industrieproduktion im November stärker als vorhergesagt um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt hatte. Auch die Einzelhandelsumsätze waren stark. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal nur noch um 7,4 Prozent gewachsen – so langsam wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Für das ganze Jahr werden rund 7,5 Prozent erwartet. Das stimmt zwar mit dem Ziel der Regierung überein, doch sind deren gezielt vorsichtige Vorgaben waren in den Vorjahren immer um ein bis zwei Prozent übertroffen worden.
Im nächsten Jahr rechnet eine Denkfabrik der Pekinger Regierung wieder mit 8,2 Prozent Wachstum. Die schwache globale Nachfrage, wachsende Kosten und zunehmenden Handelsprotektionismus sieht die Regierung als Hauptursachen für die anhaltende Exportschwäche. (awp/mc/upd/ps)