Bilanz: Die Reichsten sind noch reicher geworden
Führt die Bilanz-Rangliste der reichsten Schweiz nach wie vor an: Ikea-Gründer Ingvar Kamprad.
Zürich – Die 300 Reichsten der Schweiz sind 2012 noch reicher geworden. Das Vermögen der hierzulande lebenden Krösusse beläuft sich auf rund 512 Mrd CHF. Das sind über 30 Mrd mehr als im vergangenen Jahr. Zu diesem Ergebnis kam die jährliche Erhebung des Magazins «Bilanz». Die Zahlen bestätigen den Trend der letzten Jahre: Bisheriger Höchststand war 2007 mit 529 Mrd CHF. Nach einem Rückgang wegen der Finanzkrise 2008/09 wuchsen die Geldtöpfe seither kontinuierlich.
512 Mrd CHF – dies entspricht fast der jährlichen Wirtschaftsleistung der Schweiz. Oder anders betrachtet: 300 Personen müssten bei einem Monatslohn von 5’000 CHF über 28’000 Jahre lange arbeiten, um die gleiche Summe zu äufnen – nota bene ohne Geld für den Lebensunterhalt oder Steuern zu berappen.
Lemann neu Zweiter
Das Ranking der Superreichen, das sich zu einem grossen Teil auch auf Schätzungen abstützen muss, führt bereits seit über einem Jahrzehnt Ikea-Gründer Ingvar Kamprad an. Sein Vermögen schätzt die «Bilanz» auf 38 bis 39 Mrd CHF. Binnen Jahresfrist dürfte es um rund drei Milliarden angestiegen sein.
Zweitreichster Bewohner der Schweiz ist neu Jorge Lemann. Der Brasilianer mit Schweizer Wurzeln vermochte sein Vermögen im Lauf des vergangenen Jahres um 9 Mrd CHF auf 17 bis 18 Mrd zu steigern. Lemann hält je nach Schätzungen bis zu 15% am weltgrössten Braukonzern Anheuser-Busch In-Bev. Und dessen Aktien haben in den letzten Monaten haussiert.
Strothotte grösster Verlierer
Platz drei nehmen gemäss des «Bilanz»-Ratings die Basler Familien Hoffmann und Oeri, die den Pharmakonzern Roche kontrollieren. Sie können 16 bis 17 Mrd CHF ihr Eigen nennen. Dahinter folgen der russische Industrielle Viktor Vekselberg mit einem Vermögen von 14 bis 15 Mrd CHF. Der C&A-Gründerfamilie Brenninkmeijer gehören 12 bis 13 Mrd CHF, den Bertarellis 10 bis 11 Mrd.
Auf dem absteigenden Ast, zumindest finanziell gesehen, war Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Sein Verlust wird auf 1 Mrd CHF geschätzt – ein herber Rückschlag gemessen am übrig gebliebenen Vermögen von zwei bis drei Milliarden. Einen noch grösseres Minus von 1,75 Mrd CHF fuhr Ex-Glencore-Chef Willy Strothotte ein. (awp/mc/upd/ps)