Promarca: Shopping 2.0 verlangt ein Umdenken von Hersteller und Händler
Interlaken – Für Markenunternehmen steht der Konsument immer im Zentrum. Das Verhalten der Konsumenten bestimmt die Handlungen der Konsumgüterhersteller. Im Zeitalter von Shopping 2.0 müssen sich Hersteller und Händler jedoch gemeinsam auf den Konsumenten fokussieren. Darüber waren sich die rund 150 Entscheidungsträger der Schweizer Markenindustrie am diesjährigen Forum Promarca in der vergangenen Woche einig. Doch wie sieht der Konsument der Zukunft aus? Wie und wo shoppt der Kunde im Zeitalter von Web 2.0? Die hochkarätigen Referenten aus Wissenschaft und Praxis lieferten mit ihren Inputs mögliche Antworten.
«Die erste Generation von Digital Natives ist erwachsen geworden», bringt Dirk Morschett, Professor für Internationales Management an der Universität Fribourg, die Ursache für verändertes Konsumentenverhalten auf den Punkt. Die Aussage von Franz-Olaf Kallerhoff, General Manager Customer Business Development D-A-CH bei Procter&Gamble, dass das Smartphone zur Fernbedienung des Lebens wird, zeigt plakativ wie sich der Handel der Zukunft verändern wird. Denn «Smartphones öffnen den Konsumenten dem Händler – in einer nie gekannten Art und Weise», wie er weiter ausführt.
«Wir und der Handel müssen dramatisch umdenken»
Alle Referenten waren sich einig: Nur wer seinen Kunden die Möglichkeit des Einkaufes dort bietet, wo sie gerade sind und die Ware dorthin liefert, wo sie sie wünschen, wird künftig erfolgreich sein. Daher sind Hersteller und Händler gleichermassen gefordert: «Handel und Lieferanten müssen sich gemeinsam auf den Konsumenten fokussieren», präzisiert Kallerhoff und schlussfolgert: «Wir und der Handel müssen dramatisch umdenken.» Dr. Paul Marsden, Social Commerce Experte, sieht für die Händler eine echte Chance, sich dank neuen Technologien für die heutige Ära des vernetzten Konsumenten neu zu erfinden und diesem einen sichtbaren Service-Mehrwert zu bieten.
Die Marke: Wichtiger denn je
Dieser Mehrwert bieten Marken bereits heute: «Marken als Treiber von Innovation und Wettbewerb bieten dem Konsumenten einen echten Mehrwert», unterstreicht Promarca-Präsident Joe Müller die Konsumentenorientierung von Markenunternehmen. Daher können besonders auch starke Marken von der veränderten Beziehung zum Konsumenten profitieren, die immer mehr durch Individualität und Vernetzung geprägt ist, denn «das grundsätzlich Neue liegt in der veränderten Beziehung zwischen Konsumenten und Marken», sagt Alexander Haldemann, Mitglied der Geschäftsleitung von MetaDesign. Die Marke als Zeichen von Vertrauen, ist im Zeitalter der Transparenz also wichtiger denn je. (promarca/mc/ps)