Reinvermögen privater Haushalte legt 2011 um 2,8% auf 2’822 Mrd CHF zu

Reinvermögen privater Haushalte legt 2011 um 2,8% auf 2’822 Mrd CHF zu

Zürich – Das Reinvermögen1 der privaten Haushalte nahm 2011 um 128 Mrd. auf 2822 Mrd. Franken zu (+4,7%). Die Zunahme war auf gestiegene Immobilienpreise zurückzuführen: Der Marktwert der Immobilien im Besitz der privaten Haushalte stieg um 130 Mrd. auf 1547 Mrd. Franken (+9,2%). Die finanziellen Forderungen der privaten Haushalte erhöhten sich um 24 Mrd. auf 1982 Mrd. Franken (+1,2%), wobei der Rückgang der Aktienkurse im Inland und im Ausland den Vermögensanstieg dämpfte. Insgesamt stiegen die Aktiven um 153 Mrd. auf 3528 Mrd. Franken (+4,5%).  Die finanziellen Verpflichtungen – hauptsächlich Hypothekarkredite – nahmen um 26 Mrd. auf 706 Mrd. Franken zu (+3,8%). Im Ergebnis stieg das Reinvermögen pro Kopf der Bevölkerung um rund 12 000 Franken auf 354 000 Franken (+3,6%). Dies geht aus einer Medienmitteilung der Schweizerischen Nationalbank hervor.

Der höhere Marktwert der Immobilien war im Wesentlichen auf gestiegene Preise in allen drei Wohnbaukategorien zurückzuführen (Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen). Der Marktwert der Immobilien abzüglich der Hypothekarschulden erreichte 2011 890 Mrd. Franken und machte damit 31,5% des Reinvermögens der privaten Haushalte aus. Ende 2006 hatte diese Quote erst 24,5% betragen. Zwei Gründe liessen die Quote in den letzten Jahren ansteigen: erstens der kontinuierliche Anstieg der Immobilienpreise und zweitens die Kapitalverluste auf dem finanziellen Vermögen, welche die privaten Haushalte wegen der Börsen- und der Wechselkursentwicklung erlitten hatten. Bei den finanziellen Vermögenswerten setzte sich 2011 die Umschichtung von Wertpapieren zu Guthaben in Kontenform fort. Die Einlagen bei Banken und PostFinance stiegen um 45 Mrd. auf 631 Mrd. Franken.

Bestand der Schuldtitel sinkt
Der Bestand an Schuldtiteln ging um 9 Mrd. auf 108 Mrd. Franken zurück. Die Anteile an kollektiven Kapitalanlagen wurden um 11 Mrd. abgebaut; hinzu kamen Kapitalverluste von 5 Mrd. Franken wegen der Börsenkursentwicklung, so dass die Kollektivanlagen insgesamt um 16 Mrd. auf 167 Mrd. Franken abnahmen. Die Strukturierten Produkte gingen um 4 Mrd. auf 24 Mrd. Franken zurück, je zur Hälfte wegen Verkäufen und Kapitalverlusten. Der Wert der Aktien im Besitz der privaten Haushalte blieb trotz der tieferen Aktienkurse recht stabil (214 Mrd. Franken), jedoch nur wegen eines Sondereffekts: Der Börsengang eines Unternehmens führte zu einem Wertzuwachs, der den börsenkursbedingten Rückgang des Marktwerts der Aktien von 22 Mrd. Franken fast ausglich.

Ansprüche an Versicherungen und Pensionskassen steigen
Die Ansprüche der privaten Haushalte gegenüber Versicherungen und Pensionskassen nahmen um 8 Mrd. auf 838 Mrd. Franken zu. Ausschlaggebend für die Zunahme war, dass die Beiträge für die zweite Säule der Altersvorsorge die Leistungsbezüge wie üblich deutlich übertrafen. Dagegen beeinträchtigte die rückläufige Börsenkursentwicklung die Kapitalanlagen der Pensionskassen, was die Ansprüche der privaten Haushalte reduzierte. Die finanziellen Verpflichtungen erhöhten sich insgesamt um 26 Mrd. auf 706 Mrd. Franken. Die Hypothekarkredite, die rund 90% der gesamten finanziellen Verpflichtungen der privaten Haushalte ausmachen, stiegen um 25 Mrd. auf 657 Mrd. Franken. Die Konsumkredite und die übrigen Kredite nahmen zusammen um 1 Mrd. auf 48 Mrd. Franken zu. Die Daten zu den finanziellen Forderungen und Verpflichtungen der privaten Haushalte sind ein Bestandteil der Finanzierungsrechnung der Schweiz. (snb/mc/cs)

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