Katar macht Weg für Glencore-Xstrata-Übernahme frei
Doha – Die Milliarden-Fusion des weltgrössten Rohstoffhändlers Glencore mit dem Bergbaukonzern Xstrata ist einen weiteren grossen Schritt vorangekommen. Der wichtige Grossaktionär Katar sprach sich am Donnerstag für den Zusammenschluss aus. Der Staatsfonds sehe grosse Vorzüge in dem Zusammengehen beider Unternehmen und sei zufrieden mit den Konditionen, teilte der Fonds mit.
Er werde zum Aktionärstreffen am 20. November mit oder ohne die umstrittenen Boni für die Xstrata-Führungskräfte der Übernahme zustimmen. Mit einem Anteil von 12 Prozent an Xstrata gilt Katar als das Zünglein an der Waage für das Gelingen der Übernahme.
33 Mrd Dollar-Deal
Anfang Oktober hatten sich die beiden Unternehmen auf das zum damaligen Zeitpunkt 33 Milliarden US-Dollar schwere Angebot geeinigt, das Glencore im Laufe des Übernahmepokers nachgebessert hatte. Der Xstrata-Verwaltungsrat rät den Aktionären, das Angebot anzunehmen. Stimmen Sie und die Kartellbehörden zu, wäre die grösste Übernahme des Jahres perfekt.
Glencore macht Konzessionen
Um die Wettbewerbshüter der EU gnädig zu stimmen, bot Glencore Anfang November Zugeständnisse an, um die Übernahme noch in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bekommen. Zu welchen Konzessionen Glencore bereit ist, wurde nicht bekannt. Die EU hat bis zum 22. November Zeit, um ein Votum abzugeben.
Zustimmung zu Fusion auch ohne Anerkennung von Extravergütungen
Einen für die Aktionäre kritischen Punkt hatten die Unternehmen entschärft und damit eine Zustimmung wahrscheinlicher gemacht. Dabei ging es vor allem um ein üppiges Bonuspaket für Führungskräfte. Aktionäre können nun der Fusion zustimmen ohne gleichzeitig eine Extravergütung von 144 Millionen britische Pfund für die Führungskräfte von Xstrata abzunicken.
Durch die Fusion würde aus den beiden Unternehmen einer der einflussreichsten Megakonzerne mit Kontrolle über grosse Teile der weltweiten Förderung und Vermarktung von Bodenschätzen und Agrarerzeugnissen entstehen. (awp/mc/pg)