Gategroup bis Ende September mit 11 Prozent mehr Umsatz
Gategroup-CEO David Gibson. (Foto: Gategroup)
Kloten – Die Gategroup hat in den ersten neun Monaten 2012 zwar mehr umgesetzt, aber deutlich weniger verdient. Der Konzern leidet weiterhin unter den schwierigen Bedingungen für die Flugindustrie in seinem grössten Markt Europa. Entsprechend gibt sich die vor allem im Airline-Catering tätige Gruppe weiter vorsichtig und plant zusätzliche Restrukturierungen. Aufgrund des saisonal schwächeren vierten Quartals dürfte die EBITDA-Marge für das Gesamtjahr nochmals etwas sinken.
Der Umsatz stieg von Januar bis September 2012 um 11% auf 2,24 Mrd CHF, wobei der Anstieg auf organisches Wachstum, Neugeschäfte und Akquisitionen sowie einem Währungsgewinn von gut 3% zurückzuführen war. Knapp die Hälfte des Umsatzes wird in Europa erzielt, rund 30% in Nordamerika und 20% in den Emerging Markets.
Diverse Massnahmen in Europa
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank um 9,3% und erreichte noch 141,7 Mio, die entsprechende Marge sank auf 6,3% (von 7,7%). Das weltweite Geschäftsportfolio habe zwar eine positive Margenentwicklung aufgewiesen, der EBITDA habe aber unter der Schwäche im europäischen Fluggeschäft gelitten. Dieser Trend habe sich seit Bekanntgabe der Halbjahreszahlen fortgesetzt, heisst es in einer Gategroup-Mitteilung. Die Gegenmassnahmen im Europageschäft würden entsprechend weitergeführt. Sie beinhalten laut Mitteilung Einsparungen bei den direkten Arbeitskosten, Reduktion von rückgelagerten Funktionen, Straffung der internen Infrastruktur und Massnahmen zur Optimierung des Geschäftsportfolios.
Rückstellungen von 10 Mio Franken
Im dritten Quartal sei eine Rückstellung von rund 10 Mio CHF für diese Programme gemacht worden und Gategroup erwartet, dass sich die Massnahmen 2013 zunehmend positiv auswirken werden. Im übrigen hätten Start-up Kosten für neue Geschäftsaktivitäten, vor allem in Australien und Grossbritannien, ebenfalls Auswirkungen auf das Ergebnis gehabt. Gategroup geht aber davon aus, dass diese neuen Geschäftsaktivitäten zu einer künftigen Resultatverbesserung beitragen werden.
Netto-Konzernergebnis fällt um 60 %
Das Netto-Konzernergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf 16,9 Mio CHF, was einem Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode von rund 60% entspricht. Zusätzlich zum Rückgang des EBITDA hätten auch höhere Restrukturierungs- und Finanzierungskosten seit Jahresbeginn dazu beigetragen, heisst es. Die Zahlen waren bei Umsatz und EBITDA über, beim Reingewinn unter den Schätzungen (AWP-Konsens).
Der operative Cash flow lag mit 71,9 Mio hingegen deutlich über dem Vorjahreswert von 44,4 Mio CHF. Der Anstieg sei hauptsächlich auf weitere Verbesserungen im Management des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen, heisst es dazu.
EBITDA-Marge dürfte saisonal bedingt weiter sinken
Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern vorsichtig. Er äussert sich in der Mitteilung nicht mehr zum Umsatz (bisher war die Rede von einem schwachen realen Wachstum im ganzen Portfolio), dafür zur Marge. Das saisonal tiefere Geschäftsvolumen im vierten Quartal dürfte typischerweise zu einer Verringerung der EBITDA-Marge für das ganze Jahr von ungefähr 0,5 Prozentpunkten führen, heisst es. Von der Optimierung des Bereichs Airline Solutions in Europa erwarte man, dass sie sich 2013 zunehmend positiv auswirken werde. Da das Marktumfeld aber herausfordernd bleiben dürfte, seien weitere Restrukturierungen zu erwarten.
Gategroup werde zudem von kürzlich getätigten Akquisitionen, Neugeschäften und Investitionen profitieren. Die Akquisitions-Strategie sei «gut auf Kurs», lässt der Konzern ausserdem verlauten. Die im September angekündigte Akquisition des Amsterdamer Flightcaterings von Alpha Flight Services sei abgeschlossen, womit die Präsenz an diesem wichtigen europäischen Drehkreuz verstärkt werde. Die Integration früherer Zukäufe wie der holländischen Helios oder zweier von Qantas in Australien gekaufter Flugküchen verlaufe ausserdem planmässig. (awp/mc/pg)