Gemeinden und Gewerbe gemeinsam für belebte Ortszentren
sgv-Präsident und Nationalrat Jean-François Rime.
Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv und der Schweizerische Gemeindeverband (SGV) sorgen sich um die Attraktivität von Stadt- und Ortskernen. Denn wirtschaftliche und soziale Aktivitäten verlagern sich zunehmend an die Siedlungsränder. Um diese Entwicklung zu korrigieren, werden sgv und SGV gemeinsam aktiv: Bis im Frühling 2013 wird ein Leitfaden erarbeitet, der Städten und Gemeinden aufzeigt, wie sie ihre Zentren beleben können.
Anlässlich einer gemeinsamen Medienkonferenz stellten die beiden Dachorganisationen heute in Bern die verbindenden Interessen von Gemeinden und Gewerbetreibenden in den Vordergrund. «Der Detailhandel und das Gewerbe gehören zu den wichtigsten Trägern der Zentrumsattraktivität», sagte SGV-Präsident und Ständerat Hannes Germann. Die in den letzten Jahrzehnten entstandenen Gewerbestandorte ausserhalb der Zentren hätten massive Folgen für die Entwicklung oder eben Nicht-Entwicklung der Stadt- und Ortskerne: Überalterung, Wegfall von gewerblichen Aktivitäten und Verlust von Arbeitsplätzen. Diesem Trend müsse Einhalt geboten werden, indem die Funktion der Ortszentren als Orte der Begegnung und der Versorgung für die Bevölkerung gestärkt würde. Dabei sei es wichtig, so Germann, koordiniert vorzugehen und die Bestrebungen zu bündeln, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, denn: «Weder das Gewerbe noch die Gemeindeplaner können allein etwas Dauerhaftes und Nachhaltiges bewirken.»
Konstruktiver Ansatz für eine vernünftige Raumplanung
Die Revitalisierung der Stadt- und Ortskerne ist eine von zehn Forderungen für eine KMU-Wachstumspolitik, welche der Schweizerische Gewerbekongress, höchstes Organ des sgv, im Mai 2012 in einer einstimmig verabschiedeten Resolution gestellt hatte. «Diese Forderung ist ein Beitrag zu einer sinnvollen Raumordnungspolitik», sagte sgv-Präsident und Nationalrat Jean-François Rime vor den Medien. «Damit zeigt der sgv, dass er durchaus positiv zu einer vernünftigen Raumplanung steht und dabei auch wirklich konstruktive Lösungsansätze zu bieten hat.» Der Gewerbeverband betrachte den Gemeindeverband als Partner und Türöffner für den Zugang zu den Gemeinden und Städten; für eine erfolgreiche Durchführung des Projekts sei der sgv auf die Mitarbeit der Gemeinden unbedingt angewiesen.
Gemeinsam Handlungsmöglichkeiten aufzeigen
Wie die Ortskerne in ihren Gemeinden revitalisiert wurden, zeigten die Präsidenten von Belmont-sur-Lausanne (VD), Köniz (BE) und Lichtensteig (SG) auf. Gestützt auf ihre gesammelten Erfahrungen und das Datenmaterial aus weiteren Gemeinden werden Gemeinde- und Gewerbeverband gemeinsam einen Leitfaden erarbeiten, der im Frühling 2013 erscheinen wird. Er soll Städten und Gemeinden Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Ortskerne erfolgreich revitalisieren können. (sgv/mc/ps)