Thurgauer KB plant Börsengang an SIX
TKB-Bankratspräsident René Bock. (Foto: TKB)
Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) will sich einem breiten Publikum öffnen. Dies soll mittels Ausgabe eines Partizipationsscheins geschehen. Vorgängig müsse indes das die TBK betreffende Gesetz geändert werden. Je nach Verlauf der Gesetzesänderung und der Entwicklung der Kapitalmärkte könnte der Börsengang an der SIX Swiss Exchange gegen Ende 2013 oder im Verlaufe von 2014 erfolgen, teilte das Institut am Dienstag mit.
«Die Zeit ist reif für einen Partizipationsschein», sagte Bankratspräsident René Bock. Die TKB sei kerngesund und befinde sich seit Jahren auf einem Erfolgspfad. «Mit dem Partizipationsschein können wir unsere Verankerung im Markt weiter stärken und Kunden, der Bevölkerung und weiteren Interessenten ein attraktives Anlageinstrument anbieten», führt Bock weiter aus.
PS-Kapital mit Nominalwert von 80 Mio Franken
Dabei wolle die Bank einen Teil des vom Kanton zur Verfügung gestellten Grundkapitals gestaffelt in PS-Kapital wandeln. Innerhalb von fünf Jahren soll ein Fünftel des Grundkapitals von derzeit 400 Mio CHF in PS-Kapital umgewandelt werden, was einem Nominalwert von 80 Mio CHF entspreche. Im Rahmen des Börsengangs sollen in einem ersten Schritt PS mit einem Nominalwert in einer Grössenordnung von 30 bis 40 Mio CHF geschaffen und anschliessend im Publikum platziert werden. Der Nennwert des einzelnen PS sowie der Platzierungspreis würden rechtzeitig vor dem Börsengang festgelegt, heisst es weiter.
Kanton bleibt Mehrheitseigner
Der Kanton bleibe mit einem Anteil von mindestens 80% des Nominalkapitals weiterhin der Mehrheitseigner. Diesem fliesst auch der Erlös aus dem Börsengang zu. Vorgängig zum Börsengang muss indes das geltende Gesetz geändert werden. Dieses sieht zwar die Möglichkeit vor, einen PS auszugeben. Allerdings beschränke der im Gesetz festgelegte Gewinnverteilungsschlüssel den nötigen Handlungsspielraum der TKB bei der Kapitalbewirtschaftung und der Gestaltung einer marktgerechten Dividendenpolitik, schreibt das Institut. Zudem muss die Bank nach heutigem Gesetz einen erheblichen Teil des Gewinns den Reserven zuweisen und dadurch Eigenmittel äufnen, die sie gar nicht braucht.
In den ersten 9 Monaten weniger verdient
Gleichzeitig informierte die TKB über den Geschäftsgang in den ersten neun Monaten 2012. Auch die TKB hat die Unsicherheiten an den Börsen und Finanzmärkten zu spüren bekommen; entsprechend sank der Bruttogewinn. Zugelegt hat die Bank indes bei den Ausleihungen und bei der Akquisition neuer Kundengelder. Das für das Gesamtjahr angepeilte Bruttogewinn-Ziel von rund 123 Mio CHF hält die TKB weiterhin als erreichbar.
Der Betriebsertrag verminderte sich in den ersten neun Monaten in einem schwierigen Marktumfeld gegenüber dem Vorjahr um lediglich 0,9% auf 209 Mio CHF. Als Stütze erwies sich dabei das Zinsengeschäft, dessen Ertrag sich um 1,3% auf 153 Mio CHF erhöhte. Das Handelsgeschäft verbuchte gar eine Ertragssteigerung um 13% auf 14 Mio CHF. Rückläufig um knapp 11% auf 38,3 Mio CHF war dagegen der Erfolg aus dem Handels- und Kommissionsgeschäft.
Höherer Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand nahm um 3,4% auf 113 Mio CHF zu. Der Anstieg spiegle die die Investitionen, welche die Bank im Zuge der Strategieumsetzung vorgenommen habe, schreibt die TKB. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um 2,4% und der Sachaufwand um 3,2%. Der Bruttogewinn verminderte sich somit um 5,5% auf 96 Mio CHF.
4,8 % mehr Ausleihungen, Netto-Neugeldzufluss von 423 Mio Franken
Die Kundenausleihungen nahmen seit Jahresbeginn um 4,8% auf 16,0 Mrd CHF und die Kundengelder um 8,3% auf 11,2 Mrd CHF zu. Seit Jahresbeginn hat die TKB einen Netto-Neugeldzufluss von insgesamt 423,2 Mio CHF erzielt. Die Kundenvermögen betrugen am Ende des dritten Quartals 15,2 Mrd CHF verglichen mit 14,7 Mrd CHF per Ende 2011. (awp/mc/pg)