Fisch Asset Management: Reportings – was sie können und was sie wollen
Von Dr. Patrick Gügi, CEO von Fisch Asset Management, Zürich.
Zürich – Bei der Wahl von Vorsorgeprodukten aus dem Fondsbereich steht der Investor vor der Qual der Wahl. Ein kundenorientiertes Reporting kann dabei ein wichtiges Entscheidungskriterium sein, sorgen sie doch meist für mehr Transparenz. Am Fall eines Wandelanleihen-Fonds wird der Nutzen eines ausführlichen Reportings illustriert.
Rund 7100 zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Anlagefonds buhlen nach offiziellen Angaben um die Gunst der Anleger in der Schweiz. Sich einen Überblick über die grosse Anzahl von Anlagefonds zu verschaffen, braucht nebst viel Zeit auch ziemlich viel Know-how. Diesem Umstand hat Fisch Asset Management Rechnung getragen und bietet für vier ihrer Publikumsfonds regelmässig einen 30-seitigen Produktbericht an, der die Informations- mit der Know-how-Vermittlung verbindet.
Monatlich 30-seitiger Bericht
Mit seiner monatlichen Berichterstattung geht der Wandelanleihenspezialist massiv weiter, als es der Gesetzgeber vorsieht. Dieser verlangte bis vor kurzem einen ausführlichen und vereinfachten Prospekt sowie einen Jahres- respektive Halbjahresbericht. Neu ist seit Juli das zweiseitige Dokument KIID (Key Investor Information Document), das den vereinfachten Prospekt ablöst und den Anlegerschutz verbessern soll. Die Richtlinien sollen zu einer vereinheitlichten Struktur in der Fondsberichterstattung führen und es dem Anleger erleichtern, sich ein Bild über die eingegangenen Risiken zu machen. Herzstück des KIID ist ein Risikoparameter, der monatlich überprüft werden muss und das Risiko des Fonds auf einer Skala von 1 bis 7 angibt.
Unabhängig von neuen EU-Regulierungen publiziert Fisch Asset Management für vier Publikumsfonds monatlich einen 30-seitigen Bericht, der den derzeitigen Industriestandard bei Weitem übertrifft. Mit dem Bericht kann der Wandelanleihenspezialist nachweisen, welche konkreten Parameter für die Performance der Fonds verantwortlich waren und sein werden.
Glück oder Können?
In den letzten zwei Jahren hat sich die Anzahl der in der Schweiz zugelassenen Wandelanleihen-Fonds von 250 auf 480 fast verdoppelt. Das starke Wachstum deutet darauf hin, dass die Kunden und Anbieter den Mehrwert dieser über 150-jährigen Wertpapiere erkannt haben. Wer die Wahl hat, hat aber auch die Qual. Die Anbieter werben vor allem mit ihrer historischen Performance. Für den Anleger ist aber nicht die historische Rendite entscheidend, sondern in erster Linie die Wahrscheinlichkeit, mit welcher der Fonds zukünftig eine gute Performance erzielen wird. Hierfür gilt es zu beurteilen, ob die historische Rendite Glück oder Können war. Deshalb sollte ein Investor wissen, welche konkreten Faktoren die Performance seines Produktes beeinflusst haben.
Je mehr Performance-Treiber es gibt, desto wichtiger wird Transparenz und somit das Reporting. Interessant ist zum Beispiel, dass Fonds nach der Einführung einer institutionellen Tranche risikoadjustiert rund 1.5% p.a. besser abschneiden (1). Dies liegt vor allem daran, dass institutionelle Investoren beurteilen möchten, ob der Manager in Zukunft einen Mehrwert generieren kann. Sie messen deshalb der sogenannten Attribution einen hohen Stellenwert bei. Im Gegensatz zur Contribution, die etwa den Gewinnbeitrag der fünf besten Portfoliopositionen aufzeigt, werden bei der Attribution die relevanten Performance-Treiber relativ zur Benchmark quantifiziert. Die Attribution zeigt also, welche Positionen wie viel zu einer Under- oder Outperformance gegenüber dem Referenzindex beigesteuert haben (s. untenstehende Tabelle).
Performance-Attribution
Zahlen: Juli Reporting des FISCH CB ICEF Fund
Der Manager hat seit Beginn 2012 eine Outperformance von 2.30% erzielt. Der Beitrag der verschiedenen Performance-Treiber kann der Tabelle entnommen werden. So sorgte die erfolgreiche Titelselektion für über 2% der Outperformance.
Datenbasis und Modelle – das Must-have für die Analyse
Viele Zahlen, die derzeit in der Fondsberichterstattung verwendet werden, sind historische Kennzahlen wie etwa der Tracking Error oder die Sharpe Ratio. Aktuelle oder sogar zukunftsgerichtete Kennzahlen findet man kaum, da deren Berechnung sehr komplex ist und es eigens dafür entwickelte Modelle braucht, um sie zu analysieren.
Natürlich ist der Erklärungsbedarf eines Wandelanleihenfonds höher als derjenige eines herkömmlichen Aktien- oder Obligationenfonds. Trotzdem zahlt sich eine umfassende Berichterstattung in jedem Fall aus. Nur schon die Tatsache, dass ein Fondsanbieter die Performance-Treiber seines Produkts im Detail kennt und seine Risiken jederzeit unter Kontrolle hat, erhöht die Chance auf eine konsistente Rendite. Dem Anleger gibt der Detaillierungsgrad die Sicherheit, dass der Fondsmanager sein Handwerk versteht und seine Performance kein Zufallsprodukt ist. (Fisch Asset Management/mc/ps)
(1) Evans/Fahlenbrach, „Institutional Investors and Mutual Fund Governance, Evidence from Retail – Institutional Fund Twins“, August 2011