Crowdinvesting: Weit mehr als nur Kapital
David Rhotert, Geschäftsführender Gesellschafter & Gründer von Companisto (Bild: Companisto).
Berlin – Junge Unternehmen, die sich auf der Crowdinvesting-Plattform Companisto tausenden Investoren präsentieren, dürfen nicht nur auf eine Finanzierung hoffen. Denn die Mikro-Investoren, Companisten genannt, wissen weit mehr zu geben als nur Geld.
Companisto, die Crowdinvesting-Plattform für jedermann, hat sich bei seinen Start-ups einmal umgehört, wie sie der Schwarm getestet, verbessert und empfohlen hat.
«Mikro-Investoren sind Multiplikatoren und werden Kunden»
Einer der positivsten Nebeneffekte des Crowdinvestings ist es, mit den Investoren neue Kunden zu finden. Denn wer in eine Idee oder ein Produkt investiert, wird es mitunter auch selbst haben wollen. Und damit das Investment auch Früchte trägt, wird das Start-up und seine Produktwelt auch gleich noch im Bekanntenkreis vorgestellt. Diese Erfahrung haben alle vier Unternehmen auf Companisto gemacht. Saveen Krishnamurthy vom Gesellschaftsspiele-Personalisierer Luudoo (www.luudoo.de) sagt: «Während des Investings hat eine ganze Reihe unserer Investoren damit begonnen, Spiele zu personalisieren und zu kaufen. Die Besucherzahl unserer Internetseite hat sich mit der Finanzierungsrunde auf Companisto vervielfacht. Auch in Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO) haben die Companisten uns beratend zur Seite gestanden und wertvolle Optimierungsvorschläge gemacht, die wir bereits umsetzen konnten.»
«Die Investoren helfen bei der Kooperationssuche»
Für das Online-Arztterminportal doxter (www.doxter.de), an dem sich über Companisto 425 Investoren mit insgesamt 100.000 Euro beteiligt haben, hat sich die Crowd im Vertrieb verdient gemacht. Hierzu Dr. Ron Lehnert, Geschäftsführer von doxter: «Wir konnten unsere Companisten direkt in unsere Marketing-Strategie mit einbeziehen. Im Rahmen eines Empfehlungsmarketings haben die Investoren unseren Service ihren Ärzten vorgestellt. Hierdurch konnten wir neue Kunden gewinnen. Wir sind von Anfang an auf hilfsbereite Teilhaber gestoßen sind, mit denen wir die Überzeugung und den Unternehmenserfolg teilen. Motivieren mussten wir hier niemanden.»
«Große Eigeninitiative der Investoren»
Vom Engagement der Investoren profitierte auch das Unternehmen ePortrait (www.eportrait.de), das es den Nutzern ermöglicht, biometrische Passbilder per Webcam selbst zu machen. Bereits während der Investmentphase, in der in weniger als drei Wochen 100.000 Euro zusammenkamen, brachten sich die Investoren aktiv ein. Da ePortrait im Zuge der Einführung der neuen Gesundheitskarten vor allem auch für Krankenkassen interessant ist, informierten diverse Companisten ihre Kasse per E-Mail vom neuen Dienst. Ein anderer Companist griff zum Telefon und schrieb danach ePortrait: «Meine Krankenkasse hat mir heute wieder eine mehrseitige Erinnerung geschickt, ich solle doch bitte ein Passbild für die Gesundheitskarte einsenden. Hab direkt angerufen und empfohlen, sie sollen sich mal auf Höhe der Zeit bewegen und sich bei Euch melden.» Doch nicht nur Companisten greifen zum Telefon. «Eines Tages», so Co-Geschäftsführer Sven Mätzschker, «meldete sich die Mitarbeiterin einer großen Krankenkasse. Sie hatte durch unsere Crowdinvesting-Kampagne von ePortrait erfahren.» Mittlerweile erreicht ePortrait dank Kooperationen mit verschiedenen Kassen über eine Million Krankenversicherte. Companisten schlugen auch etliche neue Einsatzmöglichkeiten für den Service von ePortrait vor.
«Companisten sind kreative Ideengeber»
Dem Start-up movinary (www.movinary.de), das Nutzern die Möglichkeit bietet, schnell und unkompliziert aus Fotos ein tolles Video zu erstellen, haben die ersten Tage auf Companisto nicht nur über 90.000 Euro eingebracht, sondern auch neue Ideen. «Die Companisten geben positives Feedback und hilfreiche Anregungen – insbesondere hatten sie viele Tipps, mit welchen konkreten Neuerungen wir uns noch weiter verbessern können. Über einiges hatten wir zwar selbst schon nachgedacht, andere Ideen waren hingegen erfrischend neu», so Maximilian Modl, Gründer und Geschäftsführer von movinary. Um das Kreativpotenzial der Investoren zu bündeln, hat movinary nun einen Beirat für die Companisten gegründet, in dem über die weitere Entwicklung debattiert und neue Funktionen getestet werden können. Companisten tragen somit aktiv zur Unternehmensentwicklung bei. «Außerdem», so Modl, «hat sich der Traffic auf unserer Seite in den Tagen nach dem Start des Investings verdreifacht. Crowdinvesting erzeugt Publicity für Start-ups. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Vorschlag eines Companisten, unseren Service auf den Bereich der Unternehmens-Videos auszuweiten. Bislang hatten wir uns nur an Privatpersonen gerichtet, die beispielsweise Urlaubsfotos in ein Video verwandeln konnten. Dass Companisto das dann gleich aufgegriffen und mit unserer neuen Vorlage ein neues Companisto-Unternehmensvideo (http://bit.ly/Rl3tUI) erstellt hat, zeigt, dass wir mit der Hilfe der Crowd ein neues, sehr lukratives Geschäftsfeld für uns erschließen.» Die Idee, movinarys Videos mit der Musik der etablierten Musikverlage zu unterlegen, stammt ebenfalls aus den Reihen der Companisten.
«Crowdsourcing wird von den Investoren tatsächlich gelebt»
Die Companisten unterstützen auch bei der Fehlersuche: «Als Investoren sind sie besonders interessiert und untersuchen häufig aus Eigeninteresse, wie sich das Start-up nach außen präsentiert. Viele Augen sehen mehr als wenige und so sind technische Fehler, veraltete Links oder Texte schnell entdeckt», sagt Hans Christian Heinemeyer, Geschäftsführer von ePortrait. So konnten alle vier Unternehmen durch das Feedback ihrer Companisten die Benutzerfreundlichkeit ihrer Webseiten verbessern.
David Rhotert, Gründer und Geschäftsführer von Companisto, möchte den eingeschlagenen Weg mit Companisto fortsetzen: «Wir stellen immer häufiger fest, dass Start-ups das beim Crowdinvesting gesammelte Kapital als nützlichen Nebeneffekt auffassen. Ausschlaggebend sind oftmals das kostenlos mitgelieferte Marketing und die Vielzahl von aktiven Multiplikatoren. Das verändert die Investmentkultur wesentlich. Crowdinvesting ist keine Einbahnstraße. Vielmehr ist jeder Companist bei der Gründung live dabei und kann mithelfen, das Unternehmen und sein Investment voran zu bringen – und das auch unabhängig von der Höhe seines finanziellen Einsatzes.» (Companisto/mc/hfu)
Über Companisto
Companisto ist Deutschlands erste Crowdinvesting-Plattform für jedermann. Crowdinvesting bedeutet, dass sich viele Personen an einem Start-up beteiligen und das Start-up so eine Finanzierung erhält. Ab sofort ist eine Beteiligung schon mit kleinen Beträgen möglich, weil Companisto keine Mindestinvestitionsssumme vorschreibt. Insgesamt wurden Companisto bereits über 400.000,00 durch mehr als 1.300 Companisten in Start-ups investiert. Die Mikroinvestoren – Companisten genannt sind im Gegensatz zu den Modellen anderer Crowdinvesting-Anbieter nicht nur am Gewinn, sondern auch am Unternehmenswert und an Erlösen aus einem möglichen Verkauf des Start-ups beteiligt. Das über Companisto finanzierte Start-up erhält neben Kapital vor allem auch Publicity, Marketing und eine Vielzahl von aktiven Unterstützern. Companisto versteht sich als Vorreiter für nachhaltiges Crowdinvesting: Die standardisierten Companisto-Verträge wurden mit Beteiligungsgesellschaften (Venture Capitalists) abgestimmt und ermöglichen deshalb Anschlussfinanzierungen. Die Companisto GmbH mit Sitz in Berlin wurde von den Rechtsanwälten David Rhotert und Tamo Zwinge gegründet und ging im Juni 2012 an den Start.