Feintool: Zweistelliges Umsatzwachstum dank Übernahme
Feintool-CEO Heinz Loosli.
Lyss – Im laufenden Geschäftsjahr steigert Feintool den Umsatz nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15.4 Prozent auf CHF 310.5 Mio. Ohne die Effekte aus dem Kauf des Umformspezialisten Herzing + Schroth sowie dem Verkauf der IMA Automation Berlin beträgt das Umsatzwachstum 8.7 Prozent. Wegen der gedrückten Wirtschaftslage in Europa reduzierte sich im selben Zeitraum der Auftragseingang um 7.4 Prozent auf CHF 297.2 Mio. Der Auftragsbestand stieg mit der Akquisition um 9.8 Prozent auf CHF 206.5 Mio.
„In den ersten neun Monaten konnte Feintool eine erfreuliche Umsatzsteigerung erwirtschaften“, stellte Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben fest. „Allerdings gilt es zu bedenken, dass sich die Wirtschaftslage in den letzten drei Monaten merklich abkühlte und sowohl Auftragseingang als auch Umsatz in einigen Regionen bereits rückläufig sind. Insgesamt zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, teilweise sogar zwischen einzelnen Herstellern. Auch hat die Nervosität der Märkte nochmals stark zugenommen. Fürs letzte Quartal erwarten wir eine weitere Abschwächung, da bereits viele Automobilhersteller für die Weihnachtszeit verlängerten Betriebsurlaub ankündigten“, so Alexander von Witzleben weiter.
Auftragseingang rückläufig
Der Auftragseingang reduzierte sich im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2012 gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um 6.6% auf CHF 94.6 Mio. Das Segment der Teilefertigung System Parts verzeichnete – dank der Akquisition von Herzing + Schroth – einen Zuwachs von 12.0%. Ohne Akquisitionseffekt lag der Auftragseingang ungefähr auf Vorjahresniveau. Dabei konnte ein rückläufiges Geschäft in Europa durch die Entwicklung in den übrigen Regionen kompensiert werden. Im Zuge der sich abschwächenden Konjunktur verringerte sich der Auftragseingang in den Segmenten der Investitionsgüter. Das Segment Fineblanking Technology verzeichnete 7.3% weniger Bestellungen beziehungsweise 17.3%, wenn die internen Aufträge abgezogen werden. Das ebenfalls im Anlagenbereich tätige Segment Automation musste einen Rückgang – teilweise infolge des Verkaufs der IMA Automation Berlin – von über 50% hinnehmen.
Insgesamt reduzierte sich der Auftragseingang in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 im Vergleich zur gleichen Zeitspanne im Vorjahr um 7.4% auf CHF 297.2 Mio.
Umsatz dank Akquisition stark gesteigert
Der Gruppenumsatz wuchs vom 1. Juli bis zum 30. September 2012 gegenüber dem Vorjahreswert um 24.9%. Dabei steigerte das Segment System Parts den Umsatz um 46.7% auf CHF 84.2 Mio. Ohne den Kauf von Herzing + Schroth beträgt das Umsatzwachstum gute 14.6%. In den letzten drei Monaten schwächte sich das Europageschäft spürbar ab. Noch konnte dieser Rückgang in den anderen Regionen kompensiert werden. Das Segment Fineblanking Technology erreichte einen Umsatz von CHF 26.6 Mio. und übertraf damit den Vorjahreswert um 8.6%. Der Umsatz des Segments Automation reduzierte sich um 16.5% auf CHF 10.1 Mio. Der Umsatz der bei Feintool verbleibenden IMA Automation Amberg verlief weitgehend konstant.
Insgesamt stieg der Umsatz der Feintool-Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,4% auf CHF 310.5 Mio. Ohne Akquisitionseffekte ergäbe dies eine Zunahme von 8.7%.
Auftragsbestand verringert sich um 9%
Seit dem 30. Juni 2012 reduzierte sich der Auftragsbestand um 9.0% auf CHF 206.5 Mio. Feintool verfügt in den Segmenten Fineblanking Technology jetzt über einen Arbeitsvorrat von rund sechs Monaten. Im Segment Automation sind es zehn bis zwölf Monate.
Verhaltener Ausblick zum Geschäftsjahresende
Obwohl sich die allgemeine Wirtschaftslage gerade in Europa weiter abschwächen dürfte, bestätigt Feintool seine Erwartung – mit Tendenz zum unteren Ende der Bandbreite –, im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresumsatz von CHF 400 bis 450 Mio. und einen Betriebsgewinn (EBIT) von 4 – 6% zu erwirtschaften. (Feintool/mc/ps)