CH: Bak bleibt relativ optimistisch für Konjunktur
Basel – Die internationale Konjunkturabschwächung gehtzwar an der Schweiz nicht spurlos vorbei. Doch die Auswirkungen bleiben recht bescheiden. Deshalb bleibt die BAKBASEL bei ihrer Prognose zum Schweizer Bruttoinlandprodukt, die ein Wachstum für 2012 von 0.9 Prozent und für 2013von 1.2 Prozent vorsieht. Auch in den meisten Schweizer Branchen und Regionen ist im kommenden Jahr nur ein unwesentlich höheres Wachstum als 2012 zu erwarten. Auf Branchenebene werden insbesondere stark von der Eurozone abhängige Branchen weiterhin mit Problemen zu kämpfen haben. Etwas besser sind die Aussichten für Industrien, die entweder binnenorientiert sind (Detailhandel) oder auf aussereuropäische Exportmärkte ausweichen können (Uhren, Chemie/Pharma). Das Wachstumsranking der Regionen wird 2012 als auch 2013 vom Bassin Lémanique und der Zentralschweiz angeführt werden. So die Medienmitteilung von Dienstag.
2013 wird sich relativ wenig am wirtschaftlichen Umfeld ändern: Während Eurokrise und Frankenstärke gewichtige Belastungsfaktoren bleiben, wird die Binnennachfrage weiterhin als Wachstumsstütze fungieren. Am besten ist die Geschäftslage nach wie vor in der Uhrenindustrie, die auf aussereuropäische Exportmärkte ausweichen kann und aufgrund ihrer hochqualitativen Produkte weniger stark von der internationalen Konjunkturschwäche und der Frankenstärke betroffen ist als andere Exportbranchen. Die Branche dürfte daher nach dem starken Jahr 2012
(+5.1%) auch 2013 (+3.9%) das mit weitem Abstand höchste Wachstum erzielen.
Uhren und Pharma als Stützen der Wirtschaft
Neben den Uhrenherstellern bleibt die chemisch-pharmazeutische Industrie eine Stütze der Schweizer Wirtschaft. Im Vergleich zu früheren Jahren fällt die Dynamik der erfolgsverwöhnten Chemie-/Pharma-Branche jedoch verhalten aus (2013: +1.7%). Von der recht robusten Binnennachfrage profitiert der Detailhandel (2013: +1.4%), wenngleich die nominalen Umsätze aufgrund der weiterhin sinkenden Preise nur leicht steigen. Im Gastgewerbe sowie in der Investitionsgüterindustrie ist in den kommenden zwölf Monaten zumindest mit einer Stabilisierung der Lage zu rechnen. Der Bau dürfte hingegen nach der guten Entwicklung der Vorjahre eine Wachstumspause einlegen (2013: +0.2%). Niedrig bleibt die Dynamik auch im Finanzsektor (2013: +0.4%), da vor allem die Banken mit der europäischen Schuldenkrise sowie dem unsicheren regulatorischen Umfeld zu kämpfen haben.
Nur bescheidene Zunahme der Beschäftigten
Auf dem Arbeitsmarkt sorgen 2012 zahlreiche Neueinstellungen in der Uhrenindustrie, im Bau und vor allem im öffentlichen Sektor für ein schwungvolles Erwerbstätigenwachstum (+1.2%). Für 2013 sind die Aussichten deutlich verhaltener: Angesichts der unterdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung und dem hohen Margendruck sind viele Unternehmen zu verstärkten Sparbemühungen gezwungen – dies verringert den Spielraum für Neueinstellungen. Vor allem in der Nachrichtenbranche, in der Investitionsgüterindustrie und im Finanzsektor ist mit teils empfindlichen Stellenkürzungen zu rechnen. Insgesamt prognostiziert BAKBASEL für 2013 eine bescheidene Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen von 0.2 Prozent. (bak/mc/cs)