Caterpillar spürt Konjunktursorgen
Caterpillar-Konzernchef Doug Oberhelman.
Las Vegas – Der weltgrösste Baumaschinenhersteller Caterpillar rechnet nach dem Ende der Goldgräberstimmung in der Rohstoffbranche für sich nur noch mit einem «kraftlosen» Wachstum bis zum Jahr 2015. Als Konsequenz strich Vorstandschef Doug Oberhelman den Gewinnausblick zusammen und rechnet 2015 nur noch mit einem Gewinn je Aktie zwischen 12 und 18 Dollar. Zuvor war die Rede von 15 bis 20 Dollar gewesen. Der Umsatz soll dann bei 80 bis 100 Milliarden Dollar liegen. Nachbörslich fiel die Aktie um mehr als zwei Prozent.
«Wir haben ein stärkeres Abflauen des weltweiten Wirtschaftswachstums erlebt als wir angenommen hatten», sagte der Manager. Auch 2013 könnte in Bezug auf das Wachstum ähnlich werden wie das laufende Jahr. «Es gibt eine Reihe geopolitischer und wirtschaftlicher Faktoren, welche die Unsicherheit in der Welt erhöhen», sagte Oberhelman. «Dennoch erwarten wir über die nächsten Jahre moderates Wachstum.» Der Manager rechnet im kommenden Jahr zwar nicht mit einer weltweiten Rezession. Sollte es dennoch dazu kommen, sei Caterpillar vorbereitet, um profitabel zu bleiben und die Dividende zu halten.
Geringe Investitionen der Kunden aus der Bergbaubranche
Aktuell machen dem Hersteller von Baggern und Muldenkippern sowie Geräten für die Minenindustrie vor allem die geringeren Investitionen der Kunden aus der Bergbaubranche zu schaffen. Global agierende Rohstoffunternehmen haben ihre Investitionen teilweise auf Eis gelegt, nachdem sich das Wirtschaftswachstum in China abgeschwächt hat. Das Land ist der mit Abstand weltweit grösste Verbraucher von Kohle und Metallen. Im August hatte etwa der weltgrösste Bergbaukonzern BHP Billiton Investitionsentscheidungen im Volumen von rund 68 Milliarden Dollar auf die lange Bank geschoben.
2/3 des Umsatzes ausserhalb Nordamerikas
Caterpillar investiert stark in China und in andere Schwellenländer. Zwei Drittel seines Umsatzes macht das Unternehmen ausserhalb Nordamerikas. Das nachlassende Wachstum in China hatte im Juli bereits dazu geführt, dass Caterpillar seine chinesische Baggerfertigung für den Grossteil des Monats schloss. Auch in den USA geht das Unternehmen vom Gas: Ein Komponentenwerk in Illinois soll die Fertigung für zwei Wochen zum Jahresende hin aussetzen. (awp/mc/pg)