Das Hotel Monte Verità in Ascona ist «Historisches Hotel des Jahres 2013»

Das Hotel Monte Verità in Ascona ist «Historisches Hotel des Jahres 2013»

Das Hotel Monte Verità. (Foto: ots.Bild/Gastrosuisse)

Bern – Die Landesgruppe Schweiz des ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) hat in Zusammenarbeit mit GastroSuisse, hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus das Hotel Monte Verità in Ascona (TI) mit dem Preis «Historisches Hotel des Jahres 2013» ausgezeichnet. Mit dem Spezialpreis 2013 wurde das Hotel Ofenhorn in Binn (VS) geehrt. Die Jury bestehend aus Experten der Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Hotellerie und Restauration lobt die kontinuierliche Restaurierung und Erhaltung der geehrten Häuser.

Das Hotel Monte Verità wird ausgezeichnet «für den kontinuierlichen und sorgfältigen Erhalt eines der wenigen Hotels der klassischen Moderne in der Schweiz und für die Komplettierung der Anlage durch eine selbstbewusste, zeitgenössische Architektur».

Klassische Moderne auf dem Wahrheitsberg
Das Hotel Monte Verità wurde vom Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp für Baron von der Heydt geplant und 1929 realisiert. Mit einem begehbaren Flachdach, tiefen, vorgelagerten Loggien und grossen Fensterflächen zeigt es sich noch heute als Vorzeigeobjekt des Neuen Bauens. Um 1900 war der «Wahrheitsberg» ein Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen, die sich pazifistischen und reformerischen Bestrebungen widmeten. Die historischen Duschen im Park erinnern an gelebte Freikörperkultur. Nach dem Tod des Grafen von der Heydt ging der Besitz in eine Stiftung über und der Hotelbau wurde mit Hörsaal und Restaurant des Architekten Livio Vacchini zum Seminarzentrum erweitert.

Seit der sorgfältigen Restaurierung von 2007 durch die Architekten Gabriele Geronzi und Bruno Reichlin in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Danilo Soldati sind Flure und Zimmer des Hauptbaus von 1929 strukturell wie farblich in altem Glanz erlebbar. Aufgearbeitete Schrankflächen, schlanke Fensterrahmen, grosse Glasscheiben und Stahlrohrbetten ergänzen das Bild. Die historischen Gesellschaftsräume sind in Oberflächen und Disposition erhalten.

Die Jury würdigt mit der Auszeichnung den kontinuierlichen Unterhalt sowie den denkmalpflegerischen Umgang mit der Substanz, die massgeblich zum authentischen Erscheinungsbild des Hotels beitragen.

Belle Epoque im Binntal
Das Hotel Ofenhorn erhält den Spezialpreis 2013 «für die fundierte Spurensuche an einem wichtigen Hotel in den Alpen und für die kontinuierliche Restaurierung der Anlage durch eine engagierte Personengruppe». 1880 hatte der Fiescher Hotelier Josef Speckly die Konzession für den Neubau eines Gasthauses erhalten, welches von Josef und Maria Schmid eröffnet und betrieben wurde. 1897 wurde der Nordtrakt in Betrieb genommen, um 1910 die Dependance erstellt. Gebaut wurde mit Baumaterialien aus der Umgebung und Handwerkern der Region. Nachdem das Haus bis auf wenige Jahre durchgehend geöffnet war, drohte die Schliessung, als grössere Renovationsarbeiten anstanden. Verhindert wurde dies durch die Gründung der Pro Binntal 1987. Seitdem wird das Gebäude, ein Baudenkmal der Belle Epoque, schrittweise restauriert. Neben dem Speisesaal wurden die historischen Zimmer mit originalgetreuen Möbeln und Tapeten wiederhergestellt, zudem wurden die Deckenmalereien freigelegt und restauriert. Heute präsentiert sich das Hotel den Gästen in seinem ursprünglichen Bild. (ICOMOS/mc/pg)

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