UBS senkt Wachstumsprognose von 1,3% auf 1,1%
Zürich – Die schleppende Entwicklung der Weltwirtschaft und die europäische Schuldenkrise fordern auch von der Schweizer Wirtschaft ihren Tribut. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandprodukt leicht rückläufig. UBS senkt die Prognose für das Schweizer Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr von 1,3% auf 1,1%.
In der aktuellen Ausgabe des «UBS Outlook Schweiz» widmet sich UBS hauptsächlich dem Thema Schweizer Franken. Bei der aktuellen Frankenstärke handelt es sich in Wirklichkeit vor allem um eine Euroschwäche. Aus globaler Sicht und unter Berücksichtigung der im Inland bedeutend tieferen Teuerung als im Ausland liegt der Franken aktuell ziemlich genau im langfristigen Trend.
Exporteure in die aufstrebenden Märkte und nach Amerika profitieren
Für Exporteure nach Europa ist dies ein schwacher Trost. Exporteure in die aufstrebenden Märkte und nach Amerika hingegen profitieren davon, dass diese Absatzmärkte relativ starke Währungen sowie ein höheres Wachstum aufweisen. Je nach Branche unterscheiden sich die Bestimmungsfaktoren der Schweizer Exporte deutlich. Während die Metallindustrie sehr stark von der Wirtschaftsentwicklung im Ausland abhängig ist, so entwickeln sich die Schweizer Pharmaexporte praktisch unabhängig davon. Die Pharmaexporte reagieren hingegen deutlich auf Wechselkursschwankungen, während für die Exporte von Chemikalien der Wechselkurs kaum relevant ist. Insgesamt ist der Einfluss des Wechselkurses auf die Schweizer Exporte bedeutend geringer als der Einfluss der Weltkonjunktur, was die Bedeutung der Kursuntergrenze für die Konjunkturentwicklung etwas relativiert.
Vorsicht geboten bei Auslagerung nach Deutschland
Die Ökonomen von UBS kommen in ihren Analysen zum Schluss, dass Schweizer Unternehmen Standortentscheide nicht allein auf der Basis der aktuellen Wechselkurse treffen sollten. Deutschland ist zwar zurzeit ein sehr günstiger Produktionsstandort für den Export. Schweizer Unternehmen, die ihre Produktion nach Deutschland auslagern, könnten aber längerfristig vom Regen in die Traufe geraten. Jede nachhaltige Lösung der Eurokrise erfordert nämlich einen deutlichen Anstieg der Produktionskosten in Deutschland im Vergleich zur Schweiz. (UBS/mc/hfu)