Deutliche Verbesserung der Beschäftigungsaussichten
Zürich – Den Ergebnissen des Manpower Arbeitsmarktbarometers Schweiz für das 4. Quartal 2012 zufolge rechnen 8 % der 761 befragten Arbeitgeber mit einer Zunahme ihrer Personalbestände, während 3 % einen Rückgang und 88 % keine Veränderung erwarten. Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose beträgt +5 %, im Quartalsvergleich entspricht dies einem Anstieg um 5, im Jahresvergleich um 3 Prozentpunkte.
„Nachdem der Arbeitsmarkt in der Schweiz während der ersten neun Monate des Jahres stagniert hat, gibt es nun aufgrund einer starken Binnenkonjunktur und einer widerstandsfähigen Exportindustrie erste Anzeichen für mehr Zuversicht bei den Arbeitgebern“, kommentiert Charles Bélaz, Generaldirektor ad interim von Manpower Schweiz.
Regionen: Zentralschweiz top
Drei der sieben Schweizer Regionen weisen für das 4. Quartal 2012 positive Netto-Arbeitsmarktprognosen auf. Spitzenreiter ist die Zentralschweiz (+17 %), welche auch den höchsten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich verzeichnet (18 bzw. 19 Prozentpunkte). Schlusslicht ist das Tessin (-3 %). Der grösste Rückgang im Vergleich zum letzten Quartal (12 Prozentpunkte) wurde im Espace Mittelland (-2 %) gemessen, im Jahresvergleich verzeichnet die Nordwestschweiz (-2 %) den deutlichsten Wertverlust (8 Prozentpunkte).
Nachdem sie drei Quartale lang negative Netto-Arbeitsmarktprognosen meldete, weist die Genferseeregion (+8 %) nun wieder positive Beschäftigungsaussichten und ihr bestes Ergebnis seit dem 1. Quartal 2009 auf. Zürich (+2 %) meldet einen deutlichen Anstieg im Quartalsvergleich (10 Prozentpunkte). „Die Ergebnisse in Zürich und der Genferseeregion scheinen die Wiederbelebung des Arbeitsmarktes zu bestätigen. Der Aufschwung ist auf den Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor und insbesondere auf die Personalbestandserweiterung in den Versicherungsgesellschaften zurückzuführen.“, so Charles Bélaz.
Wirtschaftssektoren: Service public und Sozialwesen mit höchstem Wert
Die Arbeitgeber in fünf der zehn analysierten Wirtschaftszweige rechnen im 4. Quartal 2012 mit einem Anstieg ihrer Beschäftigtenzahlen. Den höchsten Wert verzeichnet der Sektor Service public und Sozialwesen (+11 %). Das tiefste Ergebnis wurde im Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung (-4 %) gemessen, es handelt sich um den schwächsten Wert in diesem Sektor seit dem 3. Quartal 2010. Im Quartalsvergleich weist das Baugewerbe (-1 %) den grössten Zuwachs (15 Prozentpunkte) auf. «Die Arbeitgeber im Baugewerbe zeigen sich weiterhin zurückhaltend. Jedoch beweist der deutliche Anstieg im Quartalsvergleich, dass der Sektor wieder an Zuversicht gewonnen hat. Nachdem auf vielen Baustellen im vergangenen Winter aufgrund des Frosts erhebliche Verzögerungen eintraten, nutzt der Sektor die verbleibenden Monate bis Jahresende, um Rückstände aufzuholen.», betont Charles Bélaz.
Im Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen (-2 %) wurde der grösste Rückgang im Quartalsvergleich (15 Prozentpunkte) aber auch der grösste Anstieg im Jahresvergleich (13 Prozentpunkte) gemessen. Den deutlichsten Wertverlust im Jahresvergleich (11 Prozentpunkte) weist die Energie- und Wasserversorgung (+4 %) auf. Im Handel (+5 %) steigt die Netto-Arbeitsmarktprognose seit drei Quartalen kontinuierlich an und auch diesmal wurde im Quartals- und Jahresvergleich ein deutlicher Anstieg (7 bzw. 12 Prozentpunkte) gemessen.
Arbeitsmarktprognosen in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika)
In der EMEA-Region rechnen die Arbeitgeber in 13 der 24 untersuchten Länder mit einem Anstieg ihrer Personalbestände, in neun Ländern gehen sie von einem Rückgang aus, in zwei Ländern liegt die Netto-Arbeitsmarktprognose bei 0 %. Im Quartalsvergleich melden sieben Länder einen Anstieg, 13 einen Rückgang und drei keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich sinken die Ergebnisse in 17 Ländern, steigen in fünf an und bleiben in einem Land unverändert. Die stärksten Werte der Region verzeichnen die Türkei (+21 %), Rumänien (+14 %) und Israel (+10 %), während die schwächsten Werte in Griechenland (-15 %), Italien (-9 %), Spanien, Finnland und Irland (je -7 %)gemessen wurden. Im Unterschied zu Italien (-9 %) verzeichnen drei andere Schweizer Nachbarländer, Deutschland (+5 %), Österreich (+4 %) und Frankreich (+2 %), jeweils positive Werte.
Um eine noch umfangreichere Übersicht über die Beschäftigungsaussichten in Nordeuropa bieten zu können, nimmt auch Finnland ab dem 4. Quartal 2012 am Manpower Arbeitsmarktbarometer teil.
Weltweite Beschäftigungsaussichten
Weltweit verzeichnen 31 der 42 untersuchten Länder und Hoheitsgebiete positive Beschäftigungsaussichten für das 4. Quartal 2012. Im Quartalsvergleich melden elf Länder und Hoheitsgebiete einen Anstieg, 24 einen Rückgang und sechs keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich steigen die Werte in neun Ländern und Hoheitsgebieten an, gehen in 30 zurück und bleiben in zwei unverändert. Die dynamischsten Beschäftigungsaussichten weisen Taiwan (+32 %), Indien (+27 %), Panama (+26 %), Brasilien (+24 %), die Türkei (+21 %) und Peru (+21 %) auf. Die einzig negativen Werte weltweit wurden in Europa gemessen. (Manpower/mc/pg)