VP Bank – Spotanalyse China: Konjunktur schwächt sich im 3. Quartal weiter ab
Thomas Gitzel, Senior Economist (Emerging Markets) der VP Bank.
Vaduz – Das vergangene Wochenende als auch der heutige Montag versorgte uns reichlich mit Konjunkturmeldungen aus China. Die heute veröffentlichten Daten zum Aussenhandel waren erneut eine herbe Enttäuschung.
Während die Exporte im August gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent zulegten und damit hinter den Erwartungen zurückblieben, gaben die Importe um 2,6 Prozent nach. Der Rückgang bei den Einfuhren zeugt eindrücklich von einer immer noch lahmenden chinesischen Binnenwirtschaft.
Der Ausstoss im Produzierenden Gewerbe liegt auf einem dreijährigen Tief
Dies belegt auch die am gestrigen Sonntag veröffentlichte Industrieproduktion. Der Ausstoss im Produzierenden Gewerbe liegt auf einem dreijährigen Tief. Dies hinterlässt klare Bremsspuren bei den Investitionsleistungen. Der seit Jahresbeginn aufgelaufene Zuwachs bei den Investitionen verbuchte im August ein Plus von 20,2 Prozent und verharrt damit sogar auf einem zehnjährigen Tief. Die Datenrunde verrät uns, dass aller Voraussicht nach das Wachstum im 3. Quartal unter demjenigen des 2. Quartals liegen wird. Hoffnungen einer Wachstumstrendwende haben sich damit zerschlagen. Ohne staatliche Investitionsmassnahmen wird es zu keiner Besserung kommen. Auch eine weitere Lockerung der Geldpolitik dürfte im aktuellen Umfeld ihren Zweck nicht erfüllen können. Das Wachstum für das Gesamtjahr 2012 dürfte klar unter der 8-Prozent-Marke liegen. (VP Bank/mc/hfu)