Schweiz: BIP schrumpft im zweiten Quartal um 0,1 % gg VQ
Bern – Das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz (BIP) hat im 2. Quartal 2012 gegenüber dem 1. Quartal 2012 um 0,1% abgenommen. Die Dienstleistungs- und Warenexporte trugen negativ zum BIP-Wachstum bei. Hingegen lieferten die Konsumausgaben der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors positive Impulse. Produktionsseitig hat sich die Wertschöpfung in der Industrie, im Handel sowie diejenige verbunden mit der Erbringung von Finanzdienstleistungen zurückgebildet. Im Vergleich zum 2. Quartal 2011 resultierte ein BIP-Wachstum von 0,5%. Dies geht aus der Medienmitteilung des seco von Dienstag hervor.
Die Ausgaben für den privaten Konsum sind im 2. Quartal um 0,3% gewachsen. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Strom, Gas und sonstige Brennstoffe, für die Gesundheitspflege sowie für den Verkehr trugen wesentlich zu diesem Wachstum bei. Die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen expandierten relativ kräftig mit 1,0%.
Bruttoanlageinvestitionen stagnierten
Die Bruttoanlageinvestitionen stagnierten im 2. Quartal. Aufgrund der Kältephase im Februar kam es im 1. Quartal witterungsbedingt zu einem Rückgang der Bauinvestitionen. Dieser konnte im 2. Quartal teilweise wettgemacht werden. Die Bauinvestitionen stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 1,0%. Die Ausrüstungsinvestitionen hingegen fielen gegenüber dem 1. Quartal um 0,9%. Nennenswerte negative Wachstumsbeiträge lieferten die Maschinenindustrie
sowie sonstige Fahrzeuge. Nachdem Flugzeugimporte im 1. Quartal die Ausrüstungsinvestition stark positiv beeinflussten, fiel dieser Beitrag im 2. Quartal demensprechend negativ aus.
Warenexporte mit negativem Beitrag
Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) haben im 2. Quartal um 0,7% abgenommen. Ein negativer Verlauf ist in der Mehrzahl der Rubriken beobachtbar. Exporte der Chemikalien und verwandten Erzeugnissen wie auch von Maschinen, Apparate und Elektronik haben sich zurückgebildet. Einzig die Exporte der Präzisionsinstrumente und Uhren und Fahrzeuge verzeichneten positive Wachstumsraten.
Die Dienstleistungsexporte haben sich ebenfalls zurückgebildet. Der Rückgang betrug 0.9%. Die Warenimporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) verzeichneten einen Rückgang von 0,5%. Der Rückgang kann primär auf die Fahrzeugimporte zurückgeführt werden. Die Importe von Chemikalien und verwandten 1 Ohne gegenteilige Anmerkung werden die hier aufgeführten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) aus saison- und preisbereinigten Reihen berechnet. Erzeugnissen, wie auch von Maschinen, Apparaten und Elektronik erlebten einen Anstieg. Die Dienstleistungsimporte sind um 1,8% angestiegen.
Wertschöpfung in Industrie und Handel sinkt
Auf der Produktionsseite hat sich insbesondere die Wertschöpfung in der Industrie (-1,1%), im Handel (-0,7%) sowie diejenige verbunden mit der Erbringung von Finanzdienstleistungen (-0,8%) zurückgebildet. Die Wertschöpfung im Baugewerbe (+1,5%), diejenige verbunden mit der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen Dienstleistungen (inklusive Grundstücks- und Wohnungswesen) (+0,5%), die Wertschöpfung im öffentlichen Sektor (+0,7%) sowie diejenige im Gesundheits- und Sozialwesen (+0,2%) haben sich positiv entwickelt.
Deflator sinkt um 0,1%
Im Vergleich zum 2. Quartal 2011 nahm der Deflator des Bruttoinlandprodukts um 0,1% ab. Der Deflator der Konsumausgaben der privaten Haushalte bildete sich auch zurück (-0,6%). Wie in den letzten zwölf Quartalen sanken die Preise für Ausrüstungsgüter auch im 2. Quartal 2012 (-3,3%). Die Exportpreise (-0.7%) wie auch die Importpreise (-1.1%) nahmen ebenfalls ab. (seco/mc/cs)