Credit Suisse im Strudel des BVK-Skandals
Zürich – In einem der grössten Skandale der jüngeren Wirtschaftsgeschichte des Kantons Zürich geht es um riesig Verluste bei der Pensionskasse BVK. Als mutmasslicher Haupttäter steht dabei der ehemlaige Anlagechef der Kasse im Fokus der Staatsanwaltschaft. Aber auch die Credit Suisse soll stärker in den Skandal verwickelt sein als bisher bekannt.
Laut einem Bericht des «Tages-Anzeiger» (TA, Ausgabe 27.08.) hat die Grossbank der Zürcher Pensionskasse BVK und der kantonalen Gebäudeversicherung (GVZ) Börsendeals falsch verrechnet. Die Bank sei vor allem durch viele zumeist ehemalige Mitarbeiter auf der Täterseite in die Sache involviert, schreibt die Zeitung.
Bei Börsengeschäften falsche Kurse verrechnet
Bei den früheren CS-Angestellten kam es bereits zu Hausdurchsuchungen. Die Staatanwaltschaft Zürich wirft den Beschuldigten Betrug, Veruntreuung und ungetreue Geschäftsführung in mindestens 196 Fällen vor. Die CS verrechnete der BVK und der GVZ bei Börsengeschäften falsche Kurse. Wollten die kantonalen Versicherungen Aktien kaufen, mussten sie mehr als den Marktpreis bezahlen. Verkauften sie, floss zu wenig Geld aufs Konto.
Laut dem TA hätte die CS den jahrelangen Betrug merken müssen. Kontrolleure seien von einer Mitarbeiterin auf die Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht worden, schreibt die Zeitung und beruft sich auf zwei voneinander unabhängige Quellen. Es sei aber nichts geschehen.
CS will Schaden vollumfänglich ersetzen
«Die Credit Suisse hat in den Untersuchungen eng kooperiert», lässt sich CS-Sprecher Marc Dosch von der Zeitung zitieren. Die Bank werde dem Kanton den damals entstandenen Schaden vollumfänglich ersetzen. Dazu gehören auch 5% Zins. Die Staatsanwaltschaft ist zudem auch bei der BT&T Asset Management mit einer so genannten Ersatzforderung in Millionenhöhe vorstellig geworden. (awp/mc/ps)