UBS-VRP: Vorgesehene Kapitalstärkung früher als vorgesehen erreichen
UBS-VRP Axel Weber.
Zürich – UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber sieht die Grossbank bei der Stärkung des Kapitals auf gutem Weg: «Ich bin zuversichtlich, dass wir diese notwendige Kapitalstärkung klar früher als vorgesehen hinbekommen», sagte Weber in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (Ausgabe 19.8.). Die UBS wolle dies möglichst schnell erreichen, um sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können.
Gemäss der Einschätzung von Weber wird sich die UBS noch in den nächsten zwei Jahren stark der Vergangenheitsbewältigung widmen und Kapital aufbauen. «Deshalb werden die Dividenden vorerst moderat bleiben.» Über weitere Kosten- und Personalreduktionen wolle er nicht spekulieren, sagte er auf eine entsprechende Frage. «Wenn sich die Marktsituation nicht bessert, müssen wir dies nochmals sehr genau prüfen.»
Keine Mithilfe beim Transfer von Schwarzgeld nach Singapur
Ob bei der UBS tatsächlich Kundendaten gestohlen wurden, wie in den deutschen Medien berichtet, wisse er nicht, sagte Weber: «Wir haben bei uns bis heute keine Anhaltspunkte dafür gefunden.» Wie bereits gegenüber der deutschen Presse stellte Weber zudem in Abrede, dass die UBS Kunden beim Transfer von Schwarzgeld nach Singapur helfe. Einzelfälle könne er allerdings nicht kategorisch ausschliessen: «Sollten sich solche bestätigen, würden fehlbare Mitarbeiter fristlos entlassen.» Auch bei externen Vermögensverwaltern würde die UBS «rigoros vorgehen».
Zuversicht hinsichtlich Steuerabkommen
Er sei zuversichtlich, dass das Steuerabkommen mit Deutschland «trotz der Opposition in Deutschland» doch noch ratifiziert werde, sagte Weber weiter. Dieses sei für beide Länder die beste Lösung. Jetzt sei Deeskalation geboten: «Ich rate der Schweiz und Deutschland zu Ruhe und zur Besonnenheit.»
Bezüglich der «Libor-Affäre» sei die UBS nicht in Vergleichsverhandlungen, wiederholte Weber bereits in den Vortagen getätigte Aussagen. Als Kronzeuge habe die UBS «bedingte Immunität» und kooperiere eng mit den Behörden und Finanzaufsehern verschiedener Länder. (awp/mc/ps)