Schweiter H1: Umsatzrückgang bei Ismeca und A3 Components
Schweiter-CEO Heinz Baumgartner.
Horgen – Der Hersteller von Textilmaschinen, Halbleiterprodukten und Verbundwerkstoffen Schweiter hat im ersten Semester 2012 einen Rückgang bei Umsatz und Bestellungseingang verzeichnet. Während der Betriebsgewinn ebenfalls rückläufig war, stieg der Reingewinn. Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen bei Umsatz und Ergebnis mit einer Abschwächung. Der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres sank um 11% auf 378,0 Mio CHF, das Minus beim Bestellungseingang mit einem Wert von 389,7 Mio CHF belief sich auf 19%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA schwächte sich um 12% auf 45,0 Mio CHF ab, die entsprechende Gewinnmarge erreichte 11,9% und lag damit fast unverändert zum Vorjahr.
Aufgrund der vorzeitigen Einführung von IAS 19 hat Schweiter die Vorjahresbilanz angepasst, wie die Gruppe am Freitag mitteilte. Das EBIT wies einen Rückgang um 16% auf 30,5 Mio CHF, der Reingewinn hingegen stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 6% auf 24,6 Mio CHF. Hier ergab sich aufgrund von IAS 19 beim Vorjahreswert eine Anhebung auf 23,1 Mio von zuvor rapportierten 20,3 Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schweiter die Markterwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt, bei EBIT und Reingewinn jedoch übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 391,5 Mio, für den EBIT bei 22,5 Mio und für das Reinergebnis bei 17,5 Mio CHF.
Umsatzrückgang bei Ismeca Semiconductor und 3A Components
Die Division SSM Textilmaschinen vermochte den Umsatz des Vorjahres mit einem Minus von 1% knapp zu halten. Der Bestellungseingang zeigte mit 11% jedoch eine grössere Abschwächung. Der Rückgang der Konsumnachfrage aus Europa und den USA habe in den wichtigen Absatzmärkten wie Indien und China zu einer zurückhaltenden Investitionstätigkeit geführt, heisst es. Die Anlauf- und Integrationskosten der akquirierten Firma Giudici in Italien belasteten das Ergebnis mit rund 1 Mio CHF.
Bei Ismeca Semiconductor resultierte mit -25% ein deutlicher Rückgang beim Nettoumsatz. Das Unternehmen verwies als Grund hierfür auf den hohen Vorjahreswert sowie die schwache Branchenkonjunktur zu Beginn des Jahres. Trotzdem habe der Bereich mit 1,6 Mio CHF einen positiven EBIT-Beitrag geleistet.
3A Composites verzeichnete den Angaben zufolge hohe Umsätze in Architektur und Display, während bei Kernmaterialien der Preiskampf im Windsegment auf Umsätze und Margen drückte. Insgesamt sank der Umsatz in der grössten Sparte um 10%. Trotzdem habe auch dieser Bereich einen deutlich positiven Gewinnbeitrag geliefert, so die Mitteilung weiter.
Einen grossen Einfluss habe das inzwischen verkaufte Automotive-Geschäft in Altenrhein gehabt, dass im Vorjahr einen grossen Auftrag verbucht hatte. Während der Bereich Display in den USA und Europa eine gute Entwicklung verzeichnet habe, seien im Bereich Architektur in Asien und Europa gute Ergebnisse und Umsätze erzielt worden. In den USA führte den Angaben zufolge die Anpassung eines Medical-Plans zu einer Ergebnisverbesserung von knapp 3 Mio CHF.
Abschwächung im zweiten Halbjahr erwartet
Insgesamt erwartet Schweiter bei Umsatz und Ergebnis ein schwächeres zweite Semester. Bei SSM Textilmaschinen geht Schweiter weiter von einer Zurückhaltung der Kunden bei grossen Investitionsvorhaben aus. Trotz geringer Visibilität rechne man bei Ismeca Semiconductor mit einem besseren zweiten Halbjahr, heisst es. Bei A3 Components seien die Aussichten für Architektur und Display aufgrund gesunkener Rohmaterialpreise und solidem Auftragseingang weiter positiv. Bei Kernmaterialien sei der Geschäftsverlauf wesentlich durch die weitere Entwicklung in der Windenergie geprägt. Hier rechnet Schweiter insbesondere in China mit einer Abschwächung im zweiten Semester.
Bisher hatte das Unternehmen bei SSM Textilmaschinen sowie Ismeca Semiconductor eine Belebung des Geschäftes in der zweiten Jahreshälfte erwartet. (awp/mc/ps)