Kurssturz der Aktie bringt Sharp unter Druck
Sharp-Präsident Katsuhiko Machida.
Tokio – Der Absturz seiner Aktie nach einem riesigen Verlust bringt den japanischen Elektronik-Konzern Sharp in Bedrängnis. Der grosse Auftragsfertiger Foxconn will die Konditionen für seinen Einstieg nun neu verhandeln. Man werde ganz sicher zu einem anderen Preis investieren als die ursprünglich vereinbarten 550 Yen pro Aktie, sagte ein Sprecher von Foxconn der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende. Foxconn-Chef Terry Gou betonte zugleich, er wolle grundsätzlich an dem Deal festhalten.
Die Sharp-Aktie war am Freitag um gut 28 Prozent auf nur noch 192 Yen abgestürzt. Auslöser war der Quartalsverlust von 138,4 Milliarden Yen (1,4 Mrd Euro).
Foxconn aus Taiwan, bekannt unter anderem als Hersteller der Apple -Geräte, hatte den Einstieg bei Sharp im März angekündigt. Nach ursprünglichen Konditionen sollte Sharp für einen Anteil von 9,9 Prozent gut 66 Milliarden Yen bekommen (derzeit rund 678,5 Mio Euro). Zusätzlich investierte Gou direkt weitere 66 Milliarden Yen in ein Gemeinschaftsunternehmen.
Massive Überkapazitäten
Für Sharp sind die Deals besonders wichtig, weil Foxconn LCD-Panel aus dem grossen Werk Sakai abnehmen will. Sharp leidet wie andere Unternehmen der Branche an massiven Überkapazitäten.
Seit der Ankündigung des Foxconn-Einstiegs wird auch verstärkt spekuliert, dass Sharp der nächste Display-Lieferant von Apple werden soll – auch für den angeblich geplanten ersten Fernseher des US-Konzerns. Mit dem aktuellen Bildschirm-Zulieferer Samsung ist Apple in einen erbitterten Patentkrieg verwickelt. (awp/mc/ps)