Weatherford Q2: Umsatz klettert auf Rekordniveau
Zug – Das Erdöl-Serviceunternehmen Weatherford hat im zweiten Quartal 2012 den Umsatz auf den höchsten Stand der Geschichte des Unternehmens gesteigert. Ausserdem erhöhte sich zum Vorjahr auch der Vorsteuergewinn, obwohl dieser durch eine hohe Rückstellung belastet wurde. Im laufenden Jahr rechnet Weatherford mit weiterem Wachstum, vor allem in den aufstrebenden Länder mit Ölvorkommen.
Der Umsatz der Gruppe wuchs gegenüber dem Vergleichsquartal aus dem Vorjahr um 24% auf 3,78 Mrd USD, zum Vorquartal resultierte ein Wachstum von 5%, wie Weatherford am Mittwoch mitteilt. Der operative Gewinn erreichte 350 Mio nach 396 Mio im ersten Quartal und 293 Mio im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn lag derweil bei 205 Mio, nach 267 Mio bzw. 157 Mio.
Rückstellungen von 100 Mio USD
Um Sonderfaktoren bereinigt erreichte der Vorsteuergewinn 276 Mio USD. Diese Zahl vergleicht Weatherford mit bereinigten Werten im ersten Quartal 2012 von 296 Mio und 176 Mio im Vorjahr.
Dabei seien im Berichtsquartal Rückstellungen in der Höhe von 100 Mio USD für mögliche Vergleichszahlungen mit Blick auf eine Untersuchung der US-Regierung betreffend unzulässigen Verkaufspraktiken in gewissen Ländern verbucht worden. Hinzu kamen weitere ausserordentliche Kosten im Umfang von 24 Mio und ein Gewinn von 53 Mio aus dem Verkauf des untermeerischen Steuerungsgeschäfts.
Wachstum stockt in Nordamerika
In den Absatzregionen hat sich Weatherford unterschiedlich entwickelt. In Nordamerika, der wichtigsten Region, sank der Umsatz zum Vorquartal um 4%, konnte aber zum Vorjahr um einen Viertel gesteigert werden. Grund für den Rückgang im laufenden Jahr seien saisonale Effekte in Kanada. Dies wirkte sich auch auf das operative Ergebnis aus, das in der Region zum Vorquartal um einen Viertel sank und zum Vorjahr um 11% gestiegen ist.
Im internationalen Geschäft wuchs das an der Schweizer Börse kotierte US-Unternehmen gegenüber dem ersten Quartal um 14% und zum Vorjahr um 23%. Dabei ist Weatherford im Mittleren Osten/Nordafrika/Asien zum Vorquartal um 10% (gg Vj +8%) gewachsen und hat in Europa dem südlichen Afrika (Sub-Saharan Africa) und Russland um 15% (+10%) zugelegt. Am stärksten entwickelten sich die Aktivitäten in Lateinamerika, wo der Umsatz zum Vorquartal um 17% (+57%) zunahm.
Nettoverschuldung steigt
Die Nettoverschuldung der Gruppe ist im Laufe des Jahres deutlich angestiegen. Sie beträgt per Ende Juni 8,19 Mrd USD nach 7,55 Mrd Ende März und 7,24 Mrd Ende 2011. Im Abschnitt März bis Juni sei dies vor allem dem Anstieg im Umlaufvermögen (Net Working Capital) von 486 Mio und den hohen Investitionen von 554 Mio zuzuschreiben.
Derweil ist Weatherford daran den Posten Goodwill neu zu bewerten. Die Analyse des Goodwills werde im dritten Quartal abgeschlossen. Per Ende Juni belaufe sich der Goodwill nach aktueller Berechnung auf 769 Mio USD. Man könne noch keine Schätzungen dazu abgeben, wie sich dieser Wert im Rahmen der Neubewertung verändern könnte, hiess es.
Weiteres Wachstum erwartet
Für das laufende dritte Quartal rechnet Weatherford mit einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,30 bis 0,33 USD. Im Gesamtjahr 2012 will Weatherford den Umsatz und das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr im wichtigen Nordamerikageschäft moderat steigern. Wachstum wird vor allem in Südamerika, Teilen von Afrika, im Mittleren Osten, Russland oder in der Region Asien-Pazifik erwartet. (awp/mc/upd/ps)