Swatch H1: Umsatz und Gewinn steigen erneut deutlich
Swatch-CEO Nick Hayek.
Biel – Die Swatch Group hat im ersten Halbjahr 2012 Umsatz und Gewinn trotz hoher Vergleichsbasis erneut deutlich gesteigert. Nicht nur die Verkäufe der 19 Uhrenmarken wuchsen stark, sondern auch der Absatz im Segment der Produktion kletterte in die Höhe. Der Uhrenkonzern blickt mit viel Zuversicht auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs 2012 und strebt beim Umsatz weiterhin die Rekordmarke von 8 Mrd CHF an.
Der Bruttoumsatz der Gruppe wuchs in den Monaten Januar bis Juni um über 14% auf 3,85 Mrd CHF. Zu konstanten Wechselkursen, also in Lokalwährungen, habe das Wachstum knapp 13% betragen, wie es am Dienstag in einer Mitteilung heisst. Netto stieg der Umsatz um 15,5% auf 3,68 Mrd, der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich um mehr als 19% auf 903 Mio und der Reingewinn um 25% auf 724 Mio. Die EBIT-Marge verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr auf 24,5% nach 23,7% und die Gewinn-Marge auf 19,7% nach 18,2%.
Über den Erwartungen
Mit dem Zahlenset hat die Swatch Group die Vorgaben der Analysten übertroffen. Die ZKB erwartete einen Umsatz von 3,8 Mrd CHF, einen EBIT von 850 Mio und einen Reingewinn von 674 Mio. Aber auch die Schätzungen von Helvea (Umsatz 3,78 Mrd; EBIT 851 Mio; Reingewinn 665 Mio), der CS (3,82 Mrd; 859 Mio; 668 Mio) oder der UBS (3,8 Mrd; 845 Mio) konnte Swatch übertreffen.
Kapazitäten erweitert
Das wiederum überaus positive Wachstum sei in allen wichtigen Regionen und in allen Preissegmenten generiert worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Dabei seien nicht nur die starken Marken und das ausgedehnte Distributions- und Retailnetz die wesentlichen Wachstumsfaktoren gewesen, sondern auch das Produktionssegment.
Swatch habe sowohl in den Ausbau ins Vertriebsnetz als auch in die Produktion investiert. Rund 40% der Investitionen im Produktionssegment würden in Kapazitätserweiterungen fliessen, etwa 50% gehen in neue Produktionstechnologien und die restlichen 10% würden für den Ersatz von bestehenden Kapazitäten verwendet. Die Wechselkurse hätten sich im ersten Halbjahr auf sehr tiefem Niveau stabilisiert und beeinflussten den Umsatz mit 1,6% leicht positiv. Jedoch belaste der nach wie vor überbewertete Schweizer Franken wie auch der hohe Gold- und Diamantenpreis weiterhin die Margen der Marken.
Uhren bleiben auf Wachstumspfad
Im Uhren- und Schmucksegment wuchs der Bruttoumsatz im ersten Halbjahr um 16,7% (+14,8% in LW) auf 3,4 Mrd CHF. Das substantielle Wachstum sei wiederum über alle Marken und in allen Regionen generiert und durch das erweiterte Distributionsnetz und die Retailaktivität gestützt worden, so Swatch.
Der EBIT verbesserte sich um 15,6% auf 718 Mio CHF, die entsprechende Marge ging jedoch leicht auf 22,2% von zuvor 22,6% zurück. Trotz stark gestiegener Materialkosten, beispielsweise für Gold und Diamanten, sei die defensive Politik bei kurzfristigen Preiserhöhungen beibehalten worden.
Produktion wächst stark
In der Produktion von Uhren, Uhrwerken und Komponenten stieg der Bruttoumsatz um 23,2% (+23,4% in LW) auf 1,19 Mrd CHF, wobei 300 Mio bei Dritten und 888 Mio im Konzern umgesetzt wurden. Es gebe nach wie vor Lieferrückstände insbesondere in den Bereichen der Uhrwerke, Zeiger und Zifferblätter, welche jedoch durch die laufenden Investitionen in Kapazitätserhöhungen teilweise entschärft wurden.
Der EBIT kletterte um 49% auf 228 Mio und die Marge erhöhte sich auf 19,2% nach 16,3%. Zu dieser Entwicklung hätten der starke Anstieg der Volumen, eine hohe Auslastung der Produktionsanlagen sowie Effizienz- und Qualitätsverbesserungen geführt. Zudem sei die Kapazität in der Produktion von hochwertigen Uhrengehäusen mit der vollständigen Übernahme von Simon Et Membrez SA und der anteilsmässigen Übernahme von Termiboîtes SA erhöht worden. Aufgrund der Auftragsbücher sei ein der Produktion ein «gutes» zweites Halbjahr zu erwarten.
Die Elektronischen System erlitten hingegen einen Umsatzrückgang um 14,0% (-14,4% in LW) auf 160 Mio CHF. Der EBIT steht bei 1 (VJ 15) Mio. Der Preisdruck habe sich in den Bereichen Telekom, Unterhaltungselektronik und Computerzubehör verschärft und die Wechselkurssituation gegenüber dem USD, Basiswährung in diesem Markt, nicht wesentlich verbessert.
Vielversprechende Aussichten
Die Aussichten des Konzerns in der zweiten Jahreshälfte seien vielversprechend, so Swatch. Es gebe ganz klar mehr Chancen als Risiken für die Zukunft, dies trotz einigen negativen Tendenzen, wie die Wechselkurs- und Eurosituation sowie einer gewissen Abschwächung im oberen Segment in Teilen des Grossraum Chinas. Zielsetzung für 2012 beim Umsatz der Gruppe bleibe die Rekordmarke von 8 Mrd CHF. (awp/mc/pg)