Also-Actebis hält Umsatz im Halbjahr
Gustavo Möller-Hergt, CEO Also-Actebis. (Foto: Also-Actebis)
Hergiswil – Der IT-Grosshändler Also-Actebis hat im ersten Semester 2012 den Umsatz in etwa gehalten, wobei sich auf vergleichbarer Basis ein Rückgang ergab. Klar höher als im Vorjahr fielen indes die Gewinnziffern aus. Das Unternehmen geht für das Gesamtjahr weiterhin von einem rückläufigen Umsatz aus, ist nun aber mit der Reingewinnprognose vorsichtiger geworden
Der Umsatz wurde um 0,4% auf 2,87 Mrd EUR minim gesteigert. Auf vergleichbarer Basis ergab sich indes ein Rückgang um 7%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der EBITDA erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um 10% auf 49,4 Mio EUR, während sich die Zunahme unter Berücksichtigung der Integrationskosten und der Effekte aus der Kaufpreisallokation 2011 auf 37% belief. Der Reingewinn hat sich auf 20,3 Mio knapp verdreifacht.
Die ALSO Gesellschaften sind erst ab 1. Februar 2011 in den konsolidierten Zahlen des ALSO-Actebis Konzerns enthalten. In den Vorjahreswerten (Konzernrechnung und Segmentberichterstattung) fehlt somit der Januar-Abschluss des früheren ALSO-Konzerns. Für das Vorjahr wurde deshalb eine vergleichbare Ergebnisrechnung erstellt (inkl. ALSO Januar 2011).
Allgemeine Kaufzurückhaltung
Mit den vorgelegten Zahlen hat Also-Actebis die Erwartungen der Bank Vontobel knapp erreicht. Die Bank prognostizierte einen Umsatz von 2,92 Mrd EUR, einen EBITDA von 50,1 Mio sowie einen Reingewinn von 20,1 Mio. Grund für den Umsatzrückgang auf vergleichbarer Basis sei die allgemeine Kaufzurückhaltung und der Verzicht auf unprofitable Umsätze, so das Unternehmen. Gemäss dem Marktforschungsinstitut CONTEXT sei der IT-Distributionsmarkt in den für Also-Actebis relevanten Märkten im ersten Semester wertmässig gegenüber dem Vorjahr um 1% gestiegen. Positiv hätten sich die Märkte Norwegen, Finnland, Niederlande entwickelt, wogegen die Märkte Frankreich, Schweden und Österreich wertmässig leicht rückläufig waren.
Marktsegment Zentraleuropa: Verbesserung des EBITDA um 19 %
Wegen des Zusammenschlusses von Also und Actebis im Vorjahr seien auch die Halbjahreswerte der Segmente mit dem Vorjahr «nicht ganz vergleichbar». Das Marktsegment Zentraleuropa mit Deutschland, Frankreich, Holland, Österreich und Schweiz erreichte einen Umsatz von 2,13 Mrd EUR sowie eine Verbesserung des EBITDA um 19% auf 38,9 Mio. Im Marktsegment Nord-/Osteuropa ergab sich ein Umsatz von 813 Mio sowie ein knapp verdreifachter EBITDA von 10,6 Mio (hier sind Skandinavien, Estland, Lettland und Litauen enthalten).
Leicht negative Entwicklung des IT-Marktes erwartet
Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf geht die Gruppe davon aus, dass sich der IT-Markt 2012 insgesamt leicht negativ entwickelt. Dabei dürfte das Consumergeschäft schwächer ausfallen als das Firmengeschäft. Unter Ausschluss nicht vorhersehbarer Ereignisse rechnet das Unternehmen deshalb mit einem Reingewinn zwischen 37 und 43 Mio EUR. Die Prognose ist damit etwas vorsichtiger als bisher. Im April hiess es noch, es sei zwar mit weniger Umsatz, jedoch mit einem deutlich höheren Konzerngewinn als 2011 zu rechnen. Dieser lag im Jahr 2011 bei knapp 41 Mio EUR.
2013 deutliche Kosteneinsparungen zu erwarten
Dank der bis Ende dieses Jahres abgeschlossenen Einführung einer gemeinsamen SAP-Plattform seien für 2013 «deutliche» Kosteneinsparungen zu erwarten.
Weiter teilt das Unternehmen mit, dass der GV 2013 die Namensänderung der Holding in Also Holding AG vorgeschlagen werde. Bereits 2012 werden die Ländergesellschaften ihren Namen auf Also ändern.
Mittelfrist-Prognose bestätigt
Die Mittelfrist-Prognose hat Also-Actebis bestätigt. Demnach soll der EBITDA gegenüber der Basis 2010 um 20 bis 30% auf 120 bis 130 Mio EUR gesteigert werden, entsprechend einem Reingewinn 50 bis 55 Mio EUR. Diese Profitabilitätssteigerung soll mit dem Programm «MORE» (Maintain, Optimize, Reinvent und Enhance) erreicht werden.
Erst vor kurzem kam es zu einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens: Der bisherige Konzernchef Klaus Hellmich gab die operative Verantwortung ab. Zum Nachfolger auf der CEO-Position hat der Verwaltungsrat den bisherigen COO Gustavo Möller-Hergt ernannt. (awp/mc/pg)