Die Lage ist besser als die Stimmung

Die Lage ist besser als die Stimmung

Denver  – Die geschäftliche Lage vieler US-Unternehmen ist weitaus besser als es sich in der derzeit verhaltenen Stimmung vieler Investoren widerspiegelt. Die jüngsten Kursrückschläge an den amerikanischen Aktienbörsen bieten Anlegern daher interessante Einstiegsmöglichkeiten. Zu dieser Einschätzung kommen die Analysten Jonathan Coleman und Jim Goff des amerikanischen Asset Managers Janus Capital in ihrem aktuellen Marktausblick.

„Die sich weiter verschärfende Schuldenkrise hat bei vielen Investoren Ängste geschürt, dass die europäischen Volkswirtschaften in eine tiefe Rezession rutschen könnten – von der dann auch die US-Konjunktur negativ betroffen wäre“, erläutert Aktien-Chefstratege Jonathan Coleman. Vielfach seien daher die Wachstumserwartungen für die US-Konjunktur nach unten korrigiert worden. Nach wie vor befinden sich jedoch viele US-Unternehmen in einer finanziell starken Verfassung und die Unternehmensgewinne haben nach Meinung der beiden Janus-Experten ihren zyklischen Höhepunkt trotz der deutlichen Zuwächse in den vergangenen Jahren noch nicht erreicht.

Positive Signale auf makro-ökonomischer Ebene
„Zudem gibt es auch auf makro-ökonomischer Ebene eine Reihe positiver Signale, die auf eine Erholung der US-Wirtschaft hindeuten“, beobachtet Jim Goff. So zeige der Trend bei den Häuserpreisen ebenso nach oben wie die Zahl der Neubauten. Auch das Volumen neugewährter Kredite wachse, was Coleman zufolge sowohl auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität als auch auf eine Erholung des US-Finanzsektors schließen lasse. Auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte entwickeln sich vergleichsweise robust. Dazu erleben einzelne Industrie-Sektoren ein unerwartetes Comeback – wie zum Beispiel die Energiewirtschaft. Während die US-Energie-Importe auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren liegen, markiert die Produktion nach Angaben von Goff gleichzeitig ein 15-Jahres-Hoch – unter anderem auch deshalb, weil viele Konzerne damit begonnen haben, Teile ihrer Produktion wieder in die Heimat zu verlegen. Nicht zuletzt profitiere die US-Wirtschaft von den weiterhin boomenden Schwellenländern. „In den vergangenen Jahren entfiel rund die Hälfte des US-Wirtschaftswachstums auf die Nachfrage aus den Emerging Markets“, so Goff, „und man sollte nicht vergessen, dass auf alle Schwellenländer zusammen mittlerweile 50 Prozent des weltweiten Brutto-Sozialproduktes entfällt.“

Zuversicht hinsichtlich US-Aktien
Zusätzlich macht das niedrige Zinsniveau Goff und Coleman optimistisch für US-Aktien. Viele Wachstumsunternehmen erzielen Coleman zufolge Renditen zwischen 7 und 10 Prozent auf ihren freien Cash-Flow und auch die Dividendenrenditen sind in vielen Fällen weitaus höher als die 2 Prozent, die im Vergleich dazu sichere 10jährige US-Staatsanleihen abwerfen. „Aktien werden derzeit zweifellos mit einem Risikoabschlag gehandelt“, sagt Coleman, „das sehen wir auf lange Sicht als einen guten Zeitpunkt an, um zu investieren.“ Dabei empfehlen die beiden Experten Anlegern einen klassischen Bottom-up-Ansatz. Denn auf Basis fundamentaler Kriterien sieht Coleman über alle Branchen und Sektoren hinweg gute Einstiegsgelegenheiten. „Wir denken, dass es derzeit sehr gut möglich ist, wettbewerbsfähige Unternehmen mit guter Marktstellung herauszupicken, die gute Chancen bieten“, so Coleman. (Janus Capital/mc/ps)

Janus Capital

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