Samsung mit starkem Smartphone-Geschäft auf Rekordkurs

Samsung mit starkem Smartphone-Geschäft auf Rekordkurs

Samsungs neuster Verkaufsschlager, das Samsung Galaxy 3S.

Seoul – Der Smartphone-Boom spült weiter kräftig Geld in die Kassen des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung . Der inzwischen weltgrösste Handy-Hersteller und Marktführer bei Speicherchips sowie LCD-Fernsehern hat zwischen April und Juni operativ so viel verdient wie noch nie. Der operative Gewinn stieg um rund 79 Prozent auf 6,7 Billionen Won (rund 4,7 Milliarden Euro), wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen in Seoul mitteilte. Der Umsatz legte um knapp ein Fünftel auf 47 Billionen Won (33,3 Mrd Euro) zu. Hier hatten Experten mit etwas mehr gerechnet. Die Samsung-Aktie geriet deswegen unter Druck und verlor nach Bekanntgabe der Eckdaten etwas mehr als zwei Prozent.

Das Unternehmen gab keine Details zu den Sparten oder andere Zahlen bekannt. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern profitiert der Konzern vor allem von der weiterhin ungebremsten Nachfrage nach Smartphones der Galaxy-Reihe, insbesondere des neuen Flaggschiffmodells Galaxy S3.  Samsung setzte im zweiten Quartal schätzungsweise 49 Millionen Smartphones ab, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Das seien jedoch weniger als Analysten erwartet hätten. Es habe angesichts der kräftigen Nachfrage Lieferprobleme gegeben habe, hiess es.

Kampf gegen Apple
Im Markt für Smartphones kämpft Samsung insbesondere mit Apple um die Vormachtstellung. Begleitet wird der Wettbewerb von einem Rechtsstreit um Patente und Designmuster, den beide Konzerne weltweit austragen. Zuletzt mussten die Südkoreaner ein gerichtliches Verkaufsverbot in den USA für das Smartphone Galaxy Nexus hinnehmen, das auf dem Betriebssystem Android läuft. Um das Verbot zu umgehen, plant der südkoreanische Hersteller ein Software-Update.

Nokia von der Spitze verdrängt
Nach Berechnungen der Marktforscher von Strategy Analytics hat Samsung im ersten Quartal 2012 insgesamt 93,5 Millionen Handys verkauft. Damit haben die Südkoreaner den Wettbewerber Nokia vom Spitzenplatz in der Branche nach 14 Jahren verdrängt. Das wirkt sich auch auf die Zahlen aus. Analysten gehen davon aus, dass sich der Umsatz im Handygeschäft auf 24 Billionen Won fast verdoppelt haben – der operative Gewinn der Sparte soll den Schätzungen zufolge auf rund 4,4 (Vorjahr: 1,67) Billionen Won gestiegen sein.

Probleme in der Chipsparte
In den anderen Sparten sieht es dagegen nicht so gut aus. In der Chipsparte rechnen die Analysten wegen der fallenden Preise und dem rückläufigen PC-Markt mit einem Gewinneinbrauch im zweiten Quartal. Probleme bereitet den Südkoreanern auch die Schulden- und Wirtschaftskrise in Europa, die auf den Verkauf von Konsumgütern wie Fernsehern oder anderen Haushaltsgeräten drückt. Analysten gehen daher davon aus, dass der Gewinn im dritten Quartal vorerst seinen Höhepunkt erreichen wird. (awp/mc/pg)

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