Bristol-Myers Squibb will Amylin für 7 Mrd Dollar kaufen

Bristol-Myers Squibb will Amylin für 7 Mrd Dollar kaufen

BMS-CEO Lamberto Andreotti.

New York – In der Pharmabranche dreht sich das Übernahmekarussell weiter. Der US-amerikanische Konzern Bristol-Myers Squibb (BMS) will das auf Diabetes-Medikamente spezialisierte Biotechnologieunternehmen Amylin übernehmen und greift dafür tief in die Taschen. BMS bietet den Amylin-Aktionären 31 Dollar je Anteil oder insgesamt 5,3 Milliarden Dollar. Inklusive der übernommenen Schulden und einer Zahlung an den Konkurrenten Eli Lilly, der bisher vertragliche Verbindungen mit dem Diabetes-Experten hat, summiert sich der Kaufpreis für Amylin auf rund sieben Milliarden Dollar.

Es ist eine weitere Milliardentransaktion in der Branche. Diese ist derzeit davon geprägt, dass viele grosse Pharmahersteller den Patentschutz für wichtige Medikamente verlieren und daher nach Alternativen wie milliardenschwere Übernahmen von kleineren, aber innovativeren Konkurrenten suchen. Bristol-Myers Squibb hat erst kürzlich den Patentschutz für das wichtigste Medikament Plavis verloren und ist deswegen auf Einkaufstour. So hatten die New Yorker erst im Januar die Übernahme des Hepatitis-C-Spezialisten Inhibitex für 2,5 Milliarden Dollar angekündigt.

Hoher Aufpreis
Bei Amylin ist BMS bereit, einen hohen Aufpreis zu zahlen. Das Unternehmen hatte bereits im Februar eine Übernahme ausgelotet und war damals bereit, 22 Dollar je Aktie zu zahlen. Dies sei jedoch den Verantwortlichen bei Amylin zu wenig gewesen. Wie es in Branchenkreisen heisst, sollen dann Branchengrössen wie AstraZeneca , Merck & Co und Sanofi Interesse gezeigt haben. Der deutlich aufgestockten Offerte von Bristol-Myers Squibb stimmte der Amylin-Verwaltungsrat zu und empfiehlt den Aktionären, das aufgestockte Gebot anzunehmen. Amylin setzte im vergangenen Jahr rund 650 Millionen Dollar um – 2012 sollen es rund fünf Prozent mehr werden.

AstraZeneca soll mit ins Boot
Sobald die Übernahme unter Dach und Fach ist, will BMS auch den Konkurrenten AstraZeneca mit ins Boot holen, um die Amylin-Produkte weiterzuentwickeln. AstraZeneca lässt sich das dann 3,4 Milliarden Dollar kosten und ist dann zur Hälfte an den möglichen Gewinnen mit Amylin-Medikamenten beteiligt. (awp/mc/ps)

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