Portugal stützt drei Banken mit 6,6 Milliarden Euro
Portugals Finanzminister Vítor Gaspar.
Lissabon – Nach Spanien muss jetzt auch Portugal die Banken mit staatlichen Mitteln stützen. Die drei Institute Banco Comercial, Banco BPI und Caixa Geral de Depositos SA sollen insgesamt rund 6,6 Milliarden Euro vom Staat erhalten. Dies teilte das Finanzministerium am Montag in Lissabon mit. Mit 3,5 Milliarden Euro geht der grösste Teil an die Banco Comercial.
Die Mittel stammen von der Europäischen Union bewilligten Finanzhilfen von insgesamt 78 Milliarden Euro – zwölf Milliarden Euro davon sind für die Stützung von angeschlagenen Banken vorgesehen. Die Institute brauchen das Geld um die neuen Kapitalvorgaben der Europäischen Union zu erfüllen.
Troika gibt grünes Licht für nächste Portugal-Tranche
Die Experten der Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Weltwährungsfonds (IWF) haben derweil grünes Licht für eine neue Milliarden-Tranche aus dem Hilfspaket für das hoch verschuldete Euro-Land Portugal gegeben. Das teilte der portugiesische Finanzminister Vítor Gaspar am Montag in Lissabon mit. «Wir haben alle quantitativen Kriterien und auch alle strukturellen Ziele erfüllt», sagte der Minister. Die Experten hätten deshalb nach ihrem neuen Ende Mai absolvierten einwöchigen Evaluierungsbesuch jetzt die Freigabe der vierten Tranche in Höhe von vier Milliarden Euro empfohlen, fügte Gaspar an.
Aus dem im vergangenen Jahr vereinbarten 78-Milliarden-Hilfspaket hat Portugal von den internationalen Geldgebern bislang rund 50 Milliarden Euro erhalten. Erst im Februar war eine 14,9-Milliarden-Tranche freigegeben worden, von der Portugal bislang acht Milliarden erhalten hat. Der Rest soll noch in diesem Monat nach Lissabon überwiesen werden. (awp/mc/ps)