CH-Schluss: Klare Verluste

CH-Schluss: Klare Verluste

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag klar schwächer aus der Sitzung gegangen und hat damit zum vierten Mal in Serie auch die Woche mit Abgaben beendet. Nach sehr schwachem Start erholte sich der SMI bis zum Mittag leicht, ehe sich gegen Handelsende die Verluste wieder ausweiteten. Geprägt wurde das Geschehen am kleinen Eurex-Verfall weiterhin von den negativen Nachrichten aus Griechenland.

Der nachrichtenarme «Brückentag» zwischen Auffahrt und Wochenende war international gesehen geprägt vom Facebook-Börsendebut. Angesichts der Euphorie im Vorfeld dieses Börsengangs und trotz der anhaltenden Unwägbarkeiten in der Eurozone haben die US-Aktien verhalten bis leicht positiv eröffnet. Dies verlieh den hiesigen Aktien allerdings keinen Auftrieb. Belastet wurde das Klima nämlich auch von eher schwachen Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag, als die Schweizer Börse geschlossen blieb.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,28% tiefer bei 5’797,76 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 2,6% und auch im Vergleich zum Jahresende 2011 liegt der SMI nun über 3% zurück. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging um 1,73% auf 871,93 Punkte zurück und der breite SPI um 1,26% auf 5’419,76 Punkte.

Am Vorabend hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands erneut herabgestuft, nämlich auf «CCC». Ein möglicher Austritt aus der Eurozone würde gemäss der Ratingagentur wahrscheinlich einen Kreditausfall nach sich ziehen. Die trübe Stimmung wurde aber auch von einer Herabstufung der Bonität von 16 spanischen Banken durch Moody’s genährt.

Am meisten unter die Räder gerieten Julius Bär (-4,1%). Das Papier knüpfte damit an die schwache Performance im Anschluss an den kritisch aufgenommenen Zwischenbericht vom Dienstag an. Aufgrund dieser Enttäuschung hat am Freitag auch die Deutsche Bank das Kursziel von Julius Bär etwas zurückgenommen, das «Buy»-Rating indes bestätigt.

Mit am Tabellenende landeten Syngenta (-3,7%). Daran änderte auch nichts, dass das Unternehmen am Mittag neue Pläne für Afrika bekanntgab. Um innert der kommenden zehn Jahre auf dem schwarzen Kontinent einen Umsatz von 1 Mrd USD zu erreichen, sollen dort über 500 Mio USD investiert werden.

Richemont (-2,8%) und Swatch (-3,7%) litten unter Gewinnmitnahmen, nachdem die beiden Papiere, vor allem Richemont, am Mittwoch im Anschluss an die starken Jahreszahlen von Richemont noch sehr gesucht waren.

Weitere überdurchschnittliche Verlierer waren Nobel Biocare (-2,8%), SGS (-2,7%), Actelion (-3,1%) oder ABB (-2,8%). Über Auffahrt hatte ABB den Abschluss der Übernahme der amerikanischen Thomas & Betts bekanntgegeben, was sich allerdings kaum auf den Kurs ausgewirkt haben dürfte. Ebenso dürfte es sich mit der Mitteilung von SGS verhalten haben: Der Warenprüfkonzern gab am Morgen die Übernahme des kleinen britischen Unternehmens Vitrology bekannt.

Von den Finanzwerten gingen nebst Julius Bär auch Swiss Re (-2,9%) und UBS (-2,4%) klar zurück. Dagegen hielten sich Bâloise (-0,8%) und CS (-1,3%) vergleichsweise noch gut. Zu CS gab es im Markt Spekulationen, dass die Bank ihren Steuerdeal mit den USA demnächst abschliessen könnte.

Eine gewisse Absicherung nach unten boten die unverändert aus der Sitzung gegangenen Nestlé sowie Novartis (-0,4%).

Einziger Gewinner waren Logitech (+0,5%). Goldman Sachs hatte das Kursziel für Logitech erhöht, gleichzeitig aber die Empfehlung «sell» bestätigt.

Im breiten Markt fielen Meyer Burger um 4,4% zurück. Händlern zufolge schürte der in den USA eingeführte US-Importzoll auf chinesischen Solarmodulen die Angst vor negativen Folgen für die zukünftige Auftragslage.

New Venturetec machten einen kräftigen Sprung nach oben um 73,5%. Die Aktie der Beteiligungsgesellschaft profitierte von einer positiven Meldung der wichtigsten Portfolio-Gesellschaft, dem Pharmaunternehmen Osiris. (awp/mc/pg)

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