Allianz-Studie: Schweizer Eltern sind entspannter
Zürich – Schweizer Eltern blicken optimistischer in die Zukunft als ihre deutschen Nachbarn. Das zeigt eine Umfrage der Allianz Suisse unter Müttern und Vätern mit Kindern bis vier Jahre, für die rund 1’500 junge Familien in beiden Ländern befragt wurden. Vor allem die Angst vor sozialem Abstieg ist in Deutschland wesentlich ausgeprägter.
Eltern in der Schweiz sichern ihre Nachkommen hingegen besser für die Zukunft ab. Dafür befürchten sie stärker, dass ihr Kind bereits früh Mobbing ausgesetzt sein könnte. Ein kleines Kind verändert bei den Eltern in der Regel den Blick auf die Welt. Das gilt in der Schweiz ebenso wie in Deutschland. Und meistens werden die Sorgen nach der Geburt des kleinen Lebewesens in beiden Ländern grösser. Was, wenn das Kind krank wird oder wir unseren Arbeitsplatz verlieren? Eine länderübergreifende Umfrage der Allianz Suisse zeigt gemeinsame Ängste und Sorgen der Eltern aber auch Unterschiede auf: Grundsätzlich sehen 69 Prozent der jungen Eltern in der Schweiz ihre persönliche Zukunft optimistisch, die ihrer Kinder beurteilen zwei Drittel als positiv. Dem stehen deutsche Eltern mit 65 bzw. 64 Prozent kaum nach.
Angst vor sozialem Abstieg
Allerdings sind die Abstiegssorgen in Deutschland wesentlich ausgepägter. Neben schweren Krankheiten (51 Prozent) und Verlust des Partners (50 Prozent) steht bei konkreten Gefahren für die Zukunt die Angst vor Armut und dem damit verbundenem sozialen Abstieg bei 40 Prozent der Befragten bereits an dritter Stelle. Zwar ist die Angst vor Krankheiten (45 Prozent) oder den Verlust des Partners (49 Prozent) auch in der Schweiz führend, an den sozialen Abstieg denken aber deutlich weniger Mütter und Väter (28 Prozent). Die Sorge um die finanzielle Absicherung im Alter (31 Prozent) und die Angst vor dem eigenen Tod (30 Prozent) sind noch stärker. Auch die Furcht vor Arbeitslosigkeit ist in Deutschland (31 Prozent) wesentlich ausgepräger als in der Schweiz (21 Prozent). «Das Sicherheitsempfinden ist in der Schweiz offensichtlich grösser», sagt Roland Umbricht, Leiter Produkte bei der Allianz Suisse.
Furcht vor Mobbing
Am meisten Sorgen bereitet den Eltern in Deutschland und der Schweiz der Gedanke, dass ihrem Kind etwas zustossen könnte. Die Angst vor dem Tod des eigenen Kindes und die Furcht vor einem schweren Unfall werden in der Umfrage am häufigsten genannt. Allerdings folgt das Thema Mobbing in der Schweiz bereits auf dem vierten Rang. Mehr als jeder Dritte zeigt sich hierzulande besorgt, dass sein Kind einmal von Gleichaltrigen oder anderen Bezugspersonen gemobbt werden könnte – in Deutschland trifft dies auf 27 Prozent der Eltern zu. Der Glaube an die Bildungsinstitute in der Schweiz und die Leistungsfähigkeit der Kinder ist hingegen hoch: Einen späteren schulischen oder beruflichen Misserfolg des eigenen Kindes befürchten nur rund 20 Prozent der Eltern.
Schweizer Eltern entspannter
Angesichts der niedrigen Geburtenraten in den meisten europäischen Ländern gehört die ganze Aufmerksamkeit häufig dem Kind – mit einem gewissen Trend zur Überbehütung. Allerdings zeigen sich Herr und Frau Schweizer auch in Erziehungsfragen entspannter als ihre nördlichen Nachbarn. Zwar steht auch hier die Ermahnung an die Kinder, nicht mit Fremden mitzugehen, mit 92 Prozent ganz oben im Ranking. Aber bereits bei anderen Alltagsthemen wie der Sicherung von Steckdosen oder dem Tragen von Velohelmen setzen sie bei ihren Kindern auch auf Eigenverantwortung. Ein weiteres Beispiel: Wenn das Kind Fieber von 38,2 Grad hat, wäre dies in Deutschland bereits bei jeder zweiten befragten Familie ein Grund, zum Arzt zu gehen. In der Schweiz liegt dieser Wert bei 38 Prozent.
Finanziell besser abgesichert
Entspannter im Umgang mit dem Kind zu sein, ist aber nicht gleichbedeutend mit Sorglosigkeit. Gerade der finanziellen Absicherung des Nachwuchses wird grosse Aufmerksamkeit gewidmet. Schweizer Eltern legen monatlich durchschnittlich 91 Franken für Anschaffungen oder die Ausbildung ihres Kindes zur Seite – gegenüber rund 67 Franken in Deutschland. Und auch das Thema Versicherungsschutz spielt in der Schweiz eine wesentlich grössere Rolle. Mehr als 80 Prozent der befragten Schweizer Eltern gaben an, dass sie sich gut abgesichert fühlen – gegenüber 72 Prozent in Deutschland. Immer mehr in den Blickpunkt geraten dabei spezifische Vorsorgeprodukte für Kinder, mit denen staatliche Leistungen bei Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsunfähigkeit gezielt ergänzt und gleichzeitig Kapital für die Zukunft angespart werden können. Rund ein Drittel der Eltern in der Schweiz haben solche Produkte für ihre Kinder abgeschlossen. «Das deckt sich mit unseren Erfahrungen», betont Roland Umbricht. «Die Nachfrage nach der im vergangenen Jahr lancierten Kindervorsorge liegt deutlich über unseren Erwartungen». Auch wenn die Entspanntheit in der Schweiz grösser ist – die Grundlage dafür ist eine bessere Absicherung. (Allianz/mc/hfu)
Über Allianz Suisse
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