Holcim: Q1-Umsatz um 2,2% auf 4,76 Mrd CHF gesteigert
Holcim-CEO Bernard Fontana.
Jona – Holcim hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen höheren Nettoverkaufsertrag erzielt. Der Betriebsgewinn vor Steuern und Abschreibungen sank jedoch leicht. Das Unternehmen bekräftigte seinen Ausblick für 2012 und erwartet weiter ein organisches EBITDA-Wachstum. Der Zementhersteller hat ein Programm zur weiteren Stärkung von Markt- und Kostenführerschaft angekündigt.
Der Nettoverkaufsertrag wuchs im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,2% auf 4,76 Mrd CHF, wie Holcim am Mittwoch mitteilte. Auf vergleichbarer Basis ergab sich hier ein Anstieg von 7,7%. Der betriebliche EBITDA schwächte sich nominal um 1,1% auf 745 Mio ab, während auf vergleichbarer Basis ebenfalls ein Anstieg von 5,5% verzeichnet wurde. Die entsprechende Marge schwächte sich auf 15,7% von 16,2% im Vorjahreszeitraum ab.
EBITDA und EBIT unter Prognosen
Auf Stufe Betriebsgewinn weist Holcim einen Anstieg um 0,5% auf 349 Mio CHF aus (vgl. Basis +11,8%). Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn nach Minderheiten von 10 Mio CHF und damit unverändert zum Ergebnis im Vorjahreszeitraum. Der Konzerngewinn lag mit 116 Mio um 5,0% unter dem Vorjahreswert. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen beim Umsatz übertroffen, EBITDA und EBIT liegen jedoch unter den Prognosen. Die Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 4,71 Mrd CHF, einem Betriebsgewinn (EBITDA) von 783 Mio und einem EBIT von 363 Mio gerechnet.
Preiserhöhungen durchgesetzt
Das Unternehmen konnte den Angaben zufolge in sämtlichen Segmenten und in fast allen Konzernregionen – mit Ausnahme von Afrika, Naher Osten – Kostensteigerungen mehrheitlich durch Preiserhöhungen überwälzen. Die Kosten für Energie und Transport hätten sich im ersten Quartal etwas stabilisiert. Die negativen Währungseinflüsse beziffert das Unternehmen in einer Präsentation zur Quartalsbilanz beim Umsatz auf 244 Mio und beim EBIT auf 47 Mio CHF. Dank der guten Konjunktur in Asien und Lateinamerika sowie der anziehenden Baustoffnachfrage in Nordamerika und Afrika/Naher Osten nahmen die konsolidierten Zementlieferungen insgesamt um 6,2% auf 35,2 Mio Tonnen zu. Die Zuschlagstofflieferungen reduzierten sich um 7,8% auf 31,6 Mio Tonnen. Bei mineralischen Bindemitteln wurde ein Rückgang um 30% gemeldet. Auch der Absatz bei Asphalt (-18%) und Transportbeton (-0,3%) war rückläufig.
Kältewelle belastet Baustoffnachfrage in Europa
Regional verzeichnete Holcim in den ersten drei Monaten des Jahres insbesondere in Asien und Ozeanien eine dynamische Bautätigkeit. Der Nettoverkaufsertrag stieg hier um 9,1% während beim betrieblichen EBITDA ein Plus von 4,9% resultierte. Auch der Aufschwung in Lateinamerika (Ertrag +6,2%) habe sich fortgesetzt, schreibt das Unternehmen. Die Kältewelle habe die Baustoffnachfrage in Europa belastet, wo der Ertrag um 15% rückläufig war. Auf vergleichbarer Basis betrug das Minus hier 10%. In Nordamerika sei die Baukonjunktur verhalten ausgefallen. Der Ertrag stieg um 21%. Auf Stufe EBITDA reduzierte sich hier der Verlust auf 16 Mio von zuvor 27 Mio CHF. In der Region Afrika und Naher Osten stieg der Verkaufsertrag um 9,6%.
Ausblick bestätigt
Für 2012 rechnet der Konzern weiter mit einem organischen Wachstum beim operativen EBITDA. Holcim geht von einer steigenden Nachfrage nach Baumaterialien in Lateinamerika und Asien, sowie in Russland und Aserbaidschan aus. Auch in Nordamerika darf eine leichte Besserung erwartet werden. Die Nachfrage in Europa sollte hingegen stabil bleiben, sofern keine weiteren systemischen Erschütterungen die Situation belasten, so Holcim. Dem Kostenmanagement soll höchste Aufmerksamkeit geschenkt und die teuerungsbedingten Kostensteigerungen weitergegeben werden. Investitionen würden zurückhaltend erfolgen, so die Meldung weiter.
Massnahmen zur Effiziensteigerung
Ein Programm zur weiteren Stärkung der Markt- und Kostenführerschaft werde nächste Woche nach Verabschiedung der entsprechenden Massnahmen am Management-Meeting des Konzerns bekanntgegeben. Ziel sei eine «signifikante» Verbesserung des Betriebsgewinns und somit eine Steigerung der Rendite des eingesetzten Kapitals, teilt das Unternehmen weiter mit. (awp/mc/upd/ps)