Detailhandel: Nachfrage steigt – Preise fallen
Basel – Der Preisdruck im Schweizer Detailhandel bleibt auch im laufenden Jahr hoch. BAKBASEL erwartet, dass die Preise weiterhin sinken und die Güter im Jahresdurchschnitt 1.4 Prozent günstiger angeboten werden als 2011. Damit ist trotz steigender Nachfrage auch 2012 mit rückläufigen nominalen Detailhandelsumsätzen zu rechnen (-0.3%).
Die Detailhändler können einigermassen zufrieden auf den Jahresauftakt 2012 zurückblicken: Die Nachfrage zog in den ersten drei Monaten wieder an. Doch der Aufschwung ist noch nicht breit abge-stützt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für den Schweizer Detailhandel eher verhal-ten. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet BAKBASEL eine leichte Erholung der Nachfrageentwicklung bei einer weiterhin unterdurchschnittlichen Dynamik (real: +1.1%).
Nicht nur der starke Franken macht Güter billiger
Die Preise kamen im Schweizer Detailhandel 2011 in allen Warensegmenten unter Druck. Die stärksten Preisnachläs-se wurden bei den Segmenten Unterhaltungs- und Büroelektronik (-10.1%), Lebensmittel (-3.5%) und Gesundheit, Körperpflege, Schönheit (-2.9%) registriert. Der starke Franken dürfte über den Weg von Kostensenkungen im Wa-reneinkauf substanziell zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Doch die Frankenstärke ist nicht der einzige Grund für diese Preisentwicklung im Schweizer Detailhandel. Die Teuerungsraten im Schweizer Detailhandel liegen schon seit fast drei Jahren im Minus. Neben Kosteneinsparungen im Wareneinkauf ermöglichten Effizienzsteigerungen bei der Warenbewirtschaftung Kostensenkungen. Und schliesslich führt der hohe Wettbewerb zu sinkenden Gewinnmar-gen und macht dadurch die Güter des Detailhandels günstiger.
Preise kommen auch 2012 ins Rutschen
Im laufenden Jahr werden die Preise in den meisten Segmenten des Detailhandels weiter sinken. In einigen Segmen-ten spielen Währungseffekte noch eine gewisse Rolle, da sich dort Wechselkursänderungen erst mit einer zeitlichen Verzögerung auf die Einkaufspreise auswirken. Auch der Wettbewerb sorgt weiterhin für Druck auf die Preise. Insge-samt erwartet BAKBASEL für den durchschnittlichen Warenkorb des Detailhandels einen Preisrückgang von 1.4 Prozent.
Verhaltene Wachstumsperspektiven 2012
Im laufenden Jahr spricht vieles für eine Stabilisierung der Nachfrage im Detailhandel. Die Konjunkturtendenzen werden in der jüngsten Zeit wieder etwas günstiger beurteilt, die Konsumentenstimmung hat sich stabilisiert, und der Jahresauftakt fiel durchaus viel versprechend aus. Dennoch werden die Bäume für den Schweizer Detailhandel auch 2012 nicht in den Himmel wachsen. Angesichts moderater Lohnsteigerungen und einer im Jahresverlauf noch leicht ansteigenden Arbeitslosenquote, dem Kaufkraftverlust aufgrund hoher Ölpreise sowie dem nach wie vor florierenden Einkaufstourismus dürfte das Jahreswachstum 2012 eher moderat ausfallen. Aus diesen Gründen erwartet BAKBASEL für das Gesamtjahr 2012 eine Erholung der Nachfrageentwicklung bei einer weiterhin unterdurchschnittlichen Dyna-mik (real: +1.1%). Unter den geschilderten Annahmen zur Nachfrage- und Preisentwicklung muss der Schweizer Detailhandel auch 2012 mit einem wertmässigen Minus rechnen. Gemäss den Prognosen von BAKBASEL werden die nominalen Einbussen im laufenden Jahr 0.3 Prozent betragen.
Detaillierte Informationen finden Sie in der neuesten Ausgabe der Quartalspublikation «Perspektiven Detailhandel Schweiz»: BAKBASEL Perspektiven Detailhandel Schweiz.
Mehr Informationen über die Schweizer Detailhandelsstudien von BAKBASEL: BAKBASEL Detailhandel Studien (BAKBASEL/mc/ps)