Hochdorf 2011 operativ mit Gewinneinbruch

Hochdorf 2011 operativ mit Gewinneinbruch

Hochdorf-CEO Damian Henzi.

Hochdorf – Der Nahrungsmittelkonzern Hochdorf hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011 dank dem Verkauf eines Geschäftsteils einen Rekordgewinn erzielt. Auf operativer Ebene war das Ergebnis allerdings «nicht zufriedenstellend», u.a. aufgrund von Währungsturbulenzen und Lagerabwertungen. Die Dividende soll daher unverändert bleiben. Im laufenden Jahr will das Unternehmen den Umsatz um 4-8% steigern und die Rentabilität «markant verbessern».

Der EBITDA sank in der Berichtsperiode um gut 9% auf 14,5 Mio CHF, der EBIT um 54% auf noch 1,90 Mio CHF. Die Ertragszahlen seien beeinflusst von der Währungssituation und von Kosten in der Höhe von rund 8 Mio CHF für das Einfahren der neuen Sprühturmlinie in Sulgen, Beratungen, Lagerabwertungen aufgrund der Währungsturbulenzen sowie der Auflösung latenter Steuerguthaben, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

Reingewinn verdreifacht
Ebenfalls einen Einfluss auf die Ertragszahlen hatten laut Mitteilung deutlich höhere Abschreibungen aufgrund der hohen Investitionen der letzten drei Jahre. Weiter seien mit dem Verkauf der Nutribake AG rund 2 Mio CHF Ertrag verloren gegangen. Dank diesem Verkauf erreichte der Reingewinn dafür im Vergleich zum Vorjahr den dreifachen Wert von 12,4 Mio CHF. Bereits früher bekannt gegeben wurden die Umsatzzahlen. Hochdorf erzielte 2011 einen Bruttoverkaufserlös von 346,6 Mio CHF (-1,4%) und verarbeitete 455,4 Mio kg Milch und Molke (+11%). Aus dem Verkauf von Nutribake waren rund 10 Mio CHF Umsatz weggefallen. Das Produktionsvolumen konnte um 2,5% gesteigert werden auf 92’394 Tonnen.

Dividende unverändert
Die Dividendenzahlung soll wegen des «ambivalenten Resultates und aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung» unverändert 3,00 CHF je Aktie (steuerfrei aus Kapitaleinlagen) betragen. Die Gruppe ist in den drei Geschäftsbereichen Milchderivate, Baby Care und Cereals & Ingredients tätig. Im Geschäftsbereich Milchderivate seien Rekordmengen an Milch und Molke verarbeitet worden, heisst es. Die Swiss Milk AG erzielte ein organisches Wachstum von knapp 6% und erwirtschaftete einen Brutto-Verkaufserlös von 238,3 Mio CHF. Das Tochterunternehmen in Litauen, die UAB MGL Baltija, habe von der international guten Milchpreissituation profitiert und erzielte einen Umsatz von 33,5 Mio CHF.

Der Geschäftsbereich Baby Care erzielte den Angaben zufolge 2011 ein grosses mengen- und wertmässiges Wachstum. Die Nutricare AG steigerte ihren Umsatz um fast 55% auf 43,6 Mio CHF. Mit dem Cereals & Ingredients-Geschäft habe die Nutrifood AG im Schweizer Markt einen etwa gleich bleibenden Umsatz erzielt. Die ungünstige Währungssituation und die anhaltende Krise in der EU hätten sich jedoch auf viele bestehende und potentiell neue Exportkunden negativ ausgewirkt.

Umsatzwachstum 2012 von 4 – 8%
2012 rechnet die Nahrungsmittelgruppe mit einem Umsatzwachstum von 4 bis 8%. Dazu beitragen soll das weitere Wachstum im Bereich Baby Care, der 30 bis 40% zulegen soll; dies trotz des nach wie vor starken Schweizer Frankens und der unsicheren Wirtschaftssituation, wie es heisst. Zudem soll die Rentabilität der Gruppe «markant» verbessert werden. «Dieses Ziel haben wir bereits im Vorjahr tatkräftig verfolgt. Innerhalb der Gruppe erzielten wir auch zahlreiche Erfolge und konnten z.B. die Kosten pro Kilogramm produziertes Produkt innert zweier Jahre um 20% senken», so CEO Damian Henzi in der Mitteilung.

Währungsbereinigt hätten die Anstrengungen aber nicht gereicht, um im Export den starken Schweizer Franken vollends auszugleichen und die Konkurrenzfähigkeit zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen seien verschiedene Massnahmen geplant. Unter anderem sollen die Anlagenauslastung und die Produktionschargen erhöht werden. (awp/mc/ps)

 

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