Lage der IV und der EO deutlich verbessert

Lage der IV und der EO deutlich verbessert

Bern – Die Sozialversicherungen AHV, IV und EO haben im letzten Jahr zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder den gesamten Aufwand mit den Einnahmen decken können. Grund dafür sind vor allem Mehreinnahmen bei IV und EO aus Mehrwertsteuer- und Beitragserhöhungen.

Gesamtbeiträgen von 49,511 Mrd CHF standen Ausgaben von 49,121 Mrd gegenüber, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Jahreszahlen des Ausgleichsfonds AHV/IV/EO hervorgeht. Damit verzeichneten die Sozialwerke einen Überschuss von 390 Mio gegenüber einem Defizit von 856 Mio im Vorjahr.

IV-Einnahmen steigen schneller aus Ausgaben
Bei der Invalidenversicherung (IV) stiegen die Einnahmen letztes Jahr um 1,258 Mrd CHF. Hauptgrund dafür ist die befristete Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte, die Anfang 2011 in Kraft trat. Mit dieser Massnahme soll verhindert werden, dass die Schulden der IV weiter anwachsen. Ein Teil des Anstiegs ist auch auf zusätzliche Einnahmen aus den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zurückzuführen. Diese legten um 3% zu.

Der Aufwand der IV wuchs um knapp 400 Mio CHF, so dass unter dem Strich beim Umlageergebnis noch ein Defizit von 23 (Vj -882) Mio resultierte. Das Betriebsergebnis entspricht mit einem Verlust von 3 Mio einer roten Null. Es fällt nicht höher aus, weil der Bund den Zins auf den IV-Schulden voll übernimmt. Im Vorjahr hatte die IV noch einen Betriebsverlust von rund einer Milliarde verzeichnet.

EO wieder im Lot

Bei der Erwerbsersatzordnung (EO) stiegen die Einnahmen von knapp einer Milliarde auf 1,7 Mrd, während die Ausgaben gleich blieben. Der Einnahmezuwachs geht auf das Konto der Erhöhung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge um 0,1%, mit denen die Mutterschaftsversicherung finanziert wird. Dank der Zusatzbeiträge verwandelt sich das Umlageergebnis von einem 618-Millionen-Defizit in einen 92-Millionen-Überschuss.

Bei der AHV standen einem Aufwand von 38,053 Mrd CHF Einnahmen von 38,374 Mrd gegenüber. Obwohl die Einnahmen dank eines höheren Beitragsvolumens (+3,1%) um mehr als eine Milliarde anstiegen, resultiert mit 321 Mio ein tieferer Umlageüberschuss als im Vorjahr (644 Mio). Grund dafür sind die letztes Jahr wirksam gewordenen Rentenerhöhungen, die den Aufwand erhöhten.

Schwächeres Anlageergebnis

Nur wenig aufgebessert wurde das Resultat der AHV durch das Anlageergebnis. Für alle drei Versicherungen lag dieses wie bereits im Februar kommuniziert bei 1,2%. Im Vorjahr waren es noch 5% gewesen. Für die AHV fielen deshalb nur noch Anlageerträge von 386 Millionen statt von rund einer Milliarde Franken an. Das Betriebsergebnis der AHV sank damit im Vergleich zum Vorjahr von 1,891 Mrd auf noch 988 Mio.

Die flüssigen Mittel und Anlagen der AHV werden mit 21,297 (20,320) Mrd CHF ausgewiesen. Jene der IV stiegen von 4,194 auf 4,508 Mrd. Die Fähigkeit zur Deckung künftiger Betriebsverluste erreicht nun bei der AHV 56% des Aufwand-Totals. Bei der IV sind es 44,3% und bei der EO 20,7%. (awp/mc/ps)

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