Wetter bremste den Schweizer Erdgas-Absatz

Wetter bremste den Schweizer Erdgas-Absatz

Erdgas-Cheminée in einer Überbauung in Lupfig/AG. (Foto: Erdgas)

Zürich – Der Erdgas-Absatz in der Schweiz belief sich im vergangenen Jahr auf knapp 34,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Der Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2010 um rund 11 Prozent ist auf das durchschnittlich wärmere Wetter mit markant weniger Heizgradtagen zurückzuführen, wie der Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG mitteilt.

Immer beliebter wird CO2-neutrales Biogas, das sowohl als Treibstoff wie auch vermehrt als Heizenergie genutzt wird. Dank Netzerweiterungen und neuen Kunden im Inland konnte Erdgas seine Position weiter ausbauen. Beide Energieträger finden immer breitere Verwendung, da sie die Umwelt schonen und keinen Feinstaub produzieren. Um dieselbe Energie-Menge in Form von Heizöl auszuliefern, wären über 145’000 Fuhren mit Tanklastwagen nötig gewesen. Die Umwelt wäre mit rund 2,5 Millionen Tonnen mehr CO2 belastet worden.

Präsenz im Energiemarkt ausgebaut
2011 erreichte der Erdgas-Absatz in der Schweiz 34’498 Gigawattstunden (ca. 3,1 Mrd. Kubikmeter Erdgas). Der Rückgang um 11,3% gegenüber dem Vorjahr (39’893 GWh) ist auf das wärmere Wetter zurückzuführen. Die Zahl der Heizgradtage lag mit 2’938 um 18,1% tiefer als 2010. Durch Netzerweiterungen, über ein Dutzend neu erschlossene Gemeinden und neue Kunden konnte Erdgas seine Präsenz im Schweizer Energiemarkt weiter ausbauen und festigen.

Über zwei Drittel der Bevölkerung in der Schweiz wohnt mittlerweile in mit Erdgas erschlossenen Gemeinden. Das unterirdische Transportsystem mit einer Länge von 18’500 Kilometern ermöglicht eine konstante und sichere Versorgung der Erdgas-Kunden in der Schweiz mit Wärme und Prozessenergie ohne zusätzliche Verkehrs- und Umweltbelastung. Die dezentrale Stromproduktion mit Erdgas in lokalen WKK-Anlagen für die gleichzeitige Nutzung von Wärme und Strom soll nach dem geplanten Atom-Ausstieg ein neuer Pfeiler der Energie-Politik sein.

Biogas immer beliebter
Verschiedene lokale Erdgas-Versorger bieten Wärmeenergie mit einem Biogas-Anteil von 5 oder 20% oder sogar 100% Biogas an. Unter den 100%-Kunden sind auch immer mehr Gemeinden, welche für ihre Liegenschaften Biogas beziehen und so einen wichtigen Klima-Beitrag leisten. 2011 wurden 70,2 GWh Biogas genutzt (+28% gegenüber Vorjahr), 35% davon für Heizzwecke, der Rest als Treibstoff. Ins Erdgas-Netz eingespeist wurde Biogas aus 13 Anlagen.

Über 10’000 Erdgas-Autos
Die Zahl der Erdgas-Fahrzeuge stieg 2011 auf 10’300. Das Tankstellennetz in der Schweiz umfasst heute 132 Stationen. Zugenommen hat auch der Absatz von Erdgas und Biogas als Treibstoff. Er entsprach umgerechnet rund 22,5 Millionen Litern Benzin. Der Biogas-Anteil liegt bei 21%.

Im Schweizer Durchschnitt ist Erdgas/Biogas an der Tankstelle rund 30 Prozent günstiger als Benzin. Erdgas/Biogas bietet die zurzeit klimaschonendste Technologie bei serienmässigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Durch das Beimischen von Biogas wird die bereits sehr gute CO2-Bilanz von Erdgas-Fahrzeugen noch weiter verbessert.

Erdgas mehrheitlich aus Westeuropa
Das importierte Erdgas wird zu rund zwei Dritteln in EU-Ländern und Norwegen gefördert. Knapp ein Viertel stammt aus Fördergebieten in Russland und der Rest aus verschiedenen anderen Regionen. Die Schweiz beschafft ihr Erdgas rund zur Hälfte über langfristige Importverträge mit grossen Lieferanten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien. Diese betreiben auch grosse unterirdische Speicheranlagen. Der Rest wird aus Verträgen mit kurzen bis sehr kurzen Laufzeiten beschafft. Mit russischen Lieferanten bestehen keine Verträge. Hauptimporteur Swissgas ist ferner gemeinsam mit deutschen und österreichischen Partnern direkt in der norwegischen Erdgas-Förderung aktiv. (VSG/mc/pg)

VSG

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