Ifo-Geschäftsklima hellt sich überraschend auf
ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
München – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März überraschend aufgehellt. Das Geschäftsklima stieg leicht von revidiert 109,7 (zunächst 109,6) Punkten im Vormonat auf 109,8 Zähler, wie das ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten indes mit einem geringfügigen Rückgag auf 109,5 Punkte gerechnet. Die Erwartungshaltung hellte sich auf, während Lagebeurteilung stagnierte.
Damit folgt die deutsche Unternehmensstimmung nicht der Wirtschaftsstimmung im Euroraum. Am vergangenen Donnerstag hatten sich die ebenfalls stark beachteten Einkaufsmanagerindizes deutlich eingetrübt. Vor allem der Indikator für die deutsche Industrie hatte enttäuscht.
Fünfter Anstieg in Folge
Mit der abermaligen Verbesserung hat sich das Geschäftsklima bereits den fünften Monat in Folge verbessert. Der Erwartungsindex stieg von revidiert 102,4 (102,3) Punkten im Vormonat auf 102,7 Zähler. Die Lagekomponente verharrte auf ihrem hohen Niveau von 117,4 Punkten.
Einzelhandel stark
Der abermalige Anstieg des Geschäftsklimas geht allerdings nur auf den Einzelhandel zurück, wo der Indikator stark zulegte. In der Industrie, im Bausektor und im Einzelhandel trübte sich die Stimmung hingegen ein. «Der Schwung lässt etwas nach», kommentierte ifo-Chef Hans-Werner Sinn die neuen Ergebnisse. Das Geschäftsklima des ifo-Instituts ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen.
Positive Marktreaktion
An den Finanzmärkten wurden die Umfrageergebnisse positiv aufgenommen: Der deutsche Aktienindex Dax drehte nach den Zahlen ins Plus, der Euro konnte vorhergehende Kursverluste teils ausgleichen. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen gaben zuvor erzielte Kursgewinne ab. (awp/mc/upd/ps)