Aktienfokus: Rieter nach Zahlen stark unter Druck
Zürich – Die Aktien des Textilmaschinenkonzerns Rieter stehen am Mittwoch nach der Publikation der Geschäftszahlen für 2011 unter starkem Verkaufsdruck. Das Unternehmen hat vor allem auf operativer Ebene die Konsenserwartungen verfehlt. In ersten Analystenkommentaren wird auch der verhaltene Ausblick für 2012 hervorgehoben: Rieter prognostiziert nämlich einen deutlichen Rückgang der Ergebnisse.
Die Papiere von Rieter haben die anfänglich mässigen Verluste in der ersten Handelsstunde deutlich ausgebaut. Kurz vor 10 Uhr lagen sie mehr als 10% im Minus, haben sich danach aber wieder leicht erholt auf -6,7% bzw. 171,90 CHF (10.00 Uhr). Gehandelt sind bereits 14’500 Titel bei einem durchschnittlichen Tagesvolumen von rund 25’000 Stück. Der Gesamtmarkt SPI legt derweil um 0,3% zu. Die Resultate seien vor allem auf operativer Ebene schlechter als erwartet ausgefallen, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Das zweite Halbjahr von Rieter sei durch einen ungünstigen Margenmix, den erhöhten Margendruck sowie Investitionen in Wachstumsmärkte und Prozessverbesserungen stark belastet worden. Die Steuerbelastung sei hingegen tiefer als erwartet ausgefallen.
«Ergebnisse liegen hinter Erwartungen zurück»
Rieter liege mit den Ergebnissen hinter den Erwartungen zurück, schreibt auch die CS. Allerdings habe Rieter im Gegensatz zum direkten Konkurrenten OC Oerlikon eine zweistellige EBIT-Marge erreicht. Dies zeige, dass Rieter nach wie vor über einen vorteilhafteren Produktemix und eine bessere Kostenstruktur verfüge. Offensichtlich spüre der Frühzykliker Rieter die Abkühlung der Schuldenkrise deutlich, heisst es in einem Kommentar der Bank Notenstein. Der Ausblick auf 2012 falle enttäuschend aus und «allfällige Fadenrisse» im Kurs der Rieter-Aktien seien durchaus möglich. (awp/mc/ps)